Wer noch nie auf einem Golfplatz war, hat etwas verpasst – Ein Platz hat entweder 18 oder 9 Löcher und ist Teil einer Golfanlage mit Clubhaus und Übungsanlage. Der Aufbau eines Golfplatzes ist stets der gleiche, doch gibt es durchaus Unterschiede zwischen den “großen” Golfplätzen (18 Löcher) und ihren kleinen Pendants (9 Löcher).
Inhalt
Wie sieht ein Golfplatz aus?
Ein Golfplatz ist eigentlich immer Teil eines Golfclubs. Und dieser besteht in der Regel aus einem Clubhaus (inklusive Empfangsschalter), einer Übungsanlage (z. B. der s. g. Driving Range) und einem oder gar mehreren Golfplätzen.
Nicht selten hat ein Golfclub neben einem 18-Loch-Meisterschafts-Golfplatz auch einen 9-Loch-Golfplatz. Hinzu kommt manchmal auch noch ein s. g. Kurzplatz mit nur 6 oder gar nur 3 Löchern (Löcher = Spielbahnen). Kurzplätze sind für absolute Anfänger oder als Übungsplatz gedacht.
Golfplätze meistens nur mit Platzreife bespielbar
Während die geübten Golfer mit einem niedrigen Handicap (also leistungsstarke Spieler) gerne auf den 18-Loch-Platz gehen, tummeln sich die Anfänger und die Spieler, die nicht so große Strecken gehen möchten, eher auf dem 9-Loch-Platz. Einige geübte Spieler spielen mitunter auch zum Aufwärmen ein paar Löcher auf dem 9-Loch-Golfplatz, ehe sie auf den großen Platz wechseln.
Par
Für jede Spielbahn eines Golfplatzes wurde vorab festgelegt, wie viele Schläge ein guter Spieler vermutlich braucht, um vom Abschlag bis ins Loch zu spielen. Diese Anzahl Schläge bezeichnet man als Par.
Wofür das Wort bzw. die Buchstaben Par stehen, ist unter Golfern strittig. Die am häufigsten vertreten Meinung ist die, dass Par für Professional Average Result steht, also im übertragenen Sinne: das durchschnittliche Ergebnis eines Profis.
Auf den allermeisten Golfplätzen gibt es Spielbahnen mit entweder Par 3, mit Par 4 oder Par 5. Zu welcher Kategorie eine Spielbahn gezählt wird, hängt von der Länge der Spielbahn ab.
Par 3
Beim Golf geht man davon aus, dass gute Spieler im Idealfall lediglich zwei Putts benötigen (also die Schläge auf dem Green, bei denen der Ball lediglich rollen soll). Bei einem Par-3-Loch sollte der Golfer den Golfball also vom Abschlag direkt auf das Green spielen, damit er mit den zwei folgenden Putts auf insgesamt 3 Schläge kommt.
Ein Par 3 hat nach den Golfregeln bei den Männern eine maximale Länge von 250 Yards (229 Meter) und bei den Frauen 210 Yards (192 Meter).
Par 4
Auch bei einem Par 4 geht man davon aus, dass der Golfer im besten Fall zwei Putts benötigt, um die Bahn zu Ende zu spielen. Nach dem Abschlag (Schlag 1) muss der Golfball also einen “Zwischenstopp” auf dem Fairway einlegen (von hier folgt Schlag 2), um schließlich auf dem Green eingelocht werden zu können (Schlag 3 und 4).
Bei den Herren hat ein Par 4 eine Länge zwischen rd. 230 und 430 Metern, bei den Damen zwischen rd. 193 und 366 Metern.)
Par 5
Auf den allermeisten Golfplätzen sind die Par 5 die längsten Spielbahnen. Nach dem Abschlag spielen die Golfer ihre Bälle im Idealfall zwei Mal vom Fairway, um auf dem Green zu landen. Die 5 Schläge teilen sich damit wie folgt auf: Abschlag (Schlag 1), erster Schlag vom Fairway (Schlag 2), zweiter Schlag vom Fairway (Schlag 3), erster Putt (Schlag 4) und zweiter Putt (Schlag 5).
Die Ausnahme: Par 6
In Europa gibt es vermutlich lediglich acht Golfplätze, auf denen es eine Par-6-Spielbahn gibt. Die längste gibt es wahrscheinlich in Deutschland: Die 17. Bahn im Golfpark Karlsruhe Gut Batzenhof hat eine Gesamtlänge von 740 Metern.
Spielbahn
Die Spielbahnen eines Lochs bestehen in der Regel aus einem Abschlag (einem kleinen Bereich, in dem der Rasen extra kurz gemäht ist), dem Fairway (dem Bereich mitten auf der Bahn, in dem der Ball idealerweise landet, wenn es der Golfball nicht direkt bis zur Fahne schafft), dem Rough (dem Bereich links und rechts vom Fairway, in dem der Ball idealerweise nicht landet, da hier der Rasen recht hoch ist) und dem Green (auch “Grün” genannt), dem kurz gemähten Bereich rund um das Loch, in dem auch die Fahne steckt.
Während Kurzplätze häufig für jedermann zugänglich sind (also auch für Spieler, die vorher noch nie Golf gespielt haben), können die 18- und 9-Loch-Golfplätze in der Regel nur von Golfern bespielt werden, die ein Handicap haben. Und dieses erhält man nur, wenn man zum einen die Golfplatzreife absolviert und zum anderen mindestens ein offizielles Golfturnier gespielt hat.
Übungsanlage
Für das Aufwärmprogramm vor einer Golfrunde oder für ein komplettes Golftraining haben Golfclubs in den meisten Fällen eine Übungsanlage eingerichtet. Diese besteht meistens aus der Driving Range, dem Putting Green und dem Pitch-&-Chip-Bereich.
Driving Range
Die Driving Range ist ein großes, weites Feld, auf das die Golfer für Übungszwecke ihre Bälle schlagen. Dabei nutzen die Golfer nicht die eigenen Bälle wie bei einem Spiel auf dem Golfplatz. Die Spieler füllen vor einer Trainingseinheit einen Ballkorb mit Golfbällen, die sie aus einem Automaten ziehen. Für jeden gefüllten Ballkorb zahlen die Golfer ein paar Euro, oft zwischen 2 und 4 Euro. Die auf die Driving Range geschlagenen Bälle werden von einem kleinen Fahrzeug eingesammelt und anschließend wieder in den Ballautomaten gefüllt.
Putting Green
Das Putting Green sieht genauso aus wie die Greens auf dem Golfplatz. Allerdings gibt es auf dem Putting Green zahlreiche Löcher, nicht nur eines wie auf den Golfbahnen. Das Areal sieht also ein bisschen aus wie ein Schweizer Käse.
Die Golfer üben hier das so wichtige Putten, also das Spielen des Balls auf dem kurz geschorenen Bereich rund um die Fahne einer Spielbahn. Der Ball soll hier ausschließlich rollen, so dass die Spieler hier mit dem Putter spielen.
Pitch-&-Chip-Bereich
Wenn der Golfball bei einer regulären Golfrunde schon so dicht am Green liegt, dass der Ball mit einem normalen Golfschlag über das Ziel hinaus schießen würde, haben Golfer die Wahl zwischen zwei Schlägen: dem Pitch (für die mittelweiten Distanzen) und den Chip (für die kurzen Distanzen). Diese beiden Schläge üben die Spieler im Pitch-&-Chip-Bereich der Golfanlage.
Der Bereich besteht häufig aus einem s. g. Bunker (einer mit Sand gefüllten Einbuchtung, ähnlich eines Sandkastens auf dem Kinderspielplatz) und aus einer Spielwiese, von der man auf ein extra Green spielt, um das Annähern an die Fahne zu üben. Der Übungsbunker wird benötigt, um das Spielen aus dem Sand zu üben, das auf dem Golfplatz regelmäßig angewendet werden muss.
Kurzplatz
Golfclubs, die einen Kurzplatz anbieten, zählen diesen Platz meistens auch zum Übungsgelände. Auf Kurzplätzen lassen sich die verschiedenen Arten der Golfschwünge gut trainieren. Auf einem “regulären” Golfplatz ist der Weg vom Abschlag bis zum Loch für Anfänger einfach zu weit. Erfahrene Spieler haben auf einem Kurzplatz hingegen nur wenig Freude, da die interessanten weiten Schläge nicht möglich sind.
Golfplatz-Arten
Ein Golfplatz im eher flachen Berlin oder Brandenburg sieht anders aus als der Platz an der schottischen Steilküste – klar. Die verschiedenen Golfplatz-Arten haben eigene Namen. Am geläufigsten sind dabei der Parkland Course und der Links Course.
Parkland Course
In Deutschland sind die meisten Golfplätze vermutlich Parkland Courses. Die Plätze sind von zahlreichen Bäumen umgeben – wie bei einem Park. Weitere Merkmale sind häufig Teiche oder auch kleine Seen sowie Bachläufe.
Links-Golfplätze
Links-Golfplätze (Links Golf Courses) gelten unter Golfern als besonders anspruchsvoll, da die Plätze direkt am Meer liegen und damit sehr windig sind. Ihren Namen haben die Plätze vom englischen Begriff “Link”, also “Verbindung”. Die Plätze sind häufig schon recht alt und wurden auf dem schmalen Stück Land zwischen Meer und Weideland errichtet. Sie bilden damit ein Verbindungsstück zwischen dem Wasser und dem festen Land.
Die Nutzung der Flächen als Golfplätze bieten sich an, da diese schmalen Landstreifen für die Landwirtschaft in der Regel keinen Nutzen haben. Weder Ackerbau noch Viehzucht sind auf diesem hügeligen und oft auch unfruchtbaren Land möglich.
Weitere Platz-Arten
Des Weiteren gibt es auch noch ausgefallene Platz-Typen wie z. B. den Heathland Course (“Heideland-Platz”), der mehr Büsche als Bäume hat, den Desert Course (“Wüsten-Golfplatz”), der fast keinen oder überhaupt keinen Rasen, sondern nur Sand hat, den Moorland Course (“Moorland-Platz”), der auf Moorboden beheimatet ist (z. B. in Schottland zu finden), den Mountain Course (“Berge-Golfplatz”), der in den Bergen gelegen ist, oder auch den Snow Course (“Schnee-Platz”), auf dem die Bälle auf fest gewalztem Schnee gespielt werden.
Nicht nur für den Winter: Indoor-Golfplätze
Golfer müssen üben, üben, üben, um auf einer Runde halbwegs gute Ergebnisse erzielen zu können. Da jene Spieler, die in städtischen Regionen wohnen, oft eine weite Anfahrt zu den Golfplätzen haben, nutzen diese mitunter auch s. g. Indoor-Golfanlage zum Trainieren und auch zum Spielen. Die Anlagen liegen häufig im städtischen Bereich, auf z. B. Industriegeländen, in denen es viel Platz und niedrige Mieten gibt.
Bei einem Indoor-Golfplatz steht der Spieler auf einem kleinen Stück Kunstrasen und schlägt den Ball auf eine Leinwand. Auf die Leinwand wird per Beamer ein virtueller Golfplatz projiziert. Sensoren errechnen in Sekundenbruchteilen anhand der Flugbahn des Balles, wie der Golfball auf einem echten Golfplatz fliegen würde. Der Computer projiziert dann umgehend diese berechnete Flugbahn auf die Leinwand, so dass es für den Golfer so aussieht, als hätte er den virtuellen Ball tatsächlich geschlagen.
Golfer schlagen bei einem Indoor-Golfplatz die Bälle zwar nicht wirklich auf ein Feld, doch gibt es einige Vorteile. Neben der kurzen Anfahrt für Stadtbewohner sind für Golfer vor allem die zahlreichen Daten interessant, die das System nach jedem Golfschlag liefert: Schlägerkopfgeschwindigkeit, Ballgeschwindigkeit, Ballrotation, Ballflugrichtung, etc. Wer die Daten richtig zu lesen weiß – ggf. mit Hilfe eines Golftrainers – kann Schlüsse ziehen, die zu einem besseren Golfspiel führen.
Greenfee von über 500 Dollar: Die teuersten Golfplätze der Welt
Golf ist nicht unbedingt günstig, aber dennoch mittlerweile auch für Otto-Normalverbraucher bezahlbar. Die vielen Golfplätze sowie die breit aufgestellten Golf-Shops machen es möglich. Dennoch gibt es nach wie vor Golfplätze, die ein ausgesprochen hohes Greenfee verlangen (Greenfee = der Preis für eine Runde Golf). Dafür bekommt man in der Regel allerdings auch etwas geboten: extrem gut gepflegte Abschläge, Fairways und Greens, eine super Ausstattung der gesamten Anlage und mitunter atemberaubende Landschaften.
Das hier sind: >> Die teuersten Golfplätze der Welt
In Deutschland liegt das höchste Greenfee aktuell vermutlich bei rund 135 Euro und wird im Golf- und Landclub Berlin-Wannsee erhoben. An den Top Spots der Golf-Welt gehen die Preise noch einmal deutlich nach oben, mitunter bis zu 500 US-Dollar und mehr – was dem Preis eines hochwertigen Drivers entspricht.
Deutlich mehr als 500 Dollar zahlt man zum Beispiel für eine Runde auf dem altehrwürdigen Old Course im schottischen St. Andrews. Der Club gilt als die Wiege des Golfsports. Hier wird u. a. auch über die international gültigen Golfregeln entschieden, zumindest für jene, die in Europa gelten.
Was kostet es, einen Golfplatz zu bauen?
Was es kostet, einen Golfplatz zu bauen, kann man pauschal schlecht beantworten. Die regionalen Begebenheiten spielen ebenso eine Rolle wie die Anforderungen an den neuen Platz.
Realistisch betrachtet liegen die Kosten für einen neuen Golfplatz irgendwo zwischen rd. 1,5 und 5 Millionen Euro. Bei den meisten Plätzen in Deutschland dürften die Kosten zwischen 2,5 und 3,5 Millionen Euro gelegen haben. Um zumindest eine grobe Orientierung zu geben: Pro Spielbahn kalkulieren Golfplatz-Designer mit Kosten zwischen 125.000 und 175.000 Euro. Die Erstellung eines Greens kann zwischen ca. 25.000 und 50.000 Euro liegen, bei einem Bunker sind es ganz grobe 5.000 bis 10.000 Euro.
Wie lang ist ein 18-Loch-Golfplatz?
Für einen klassischen Golfplatz mit 18 Löchern werden etwa 60 bis 90 Hektar benötigt. Wie viele Meter geht ein Golfer über 18 Löcher? Die Länge liegt meistens irgendwo zwischen 5.000 und 6.500 Metern, gemessen von den Herren-Abschlägen. Die 9-Loch-Plätze sind mitunter mehr als nur die Hälfte kürzer, da die einzelnen Spielbahnen kürzer als auf den 18-Loch-Plätzen sind. Ein Par-3-Loch ist auf einem 9-Loch-Platz häufig also kürzer als auf einem 18-Loch-Platz.
Wie lange braucht man für 18 Löcher?
Durchschnittlich gute und körperlich fitte Spieler benötigen für 18 Löcher grobe 4 Stunden. Eventuelle Wartezeiten bei regem Betrieb, zum Beispiel an Wochenenden oder Feiertagen, können die Spielzeit deutlich verlängern.
Profi-Spieler sind auf einem Platz mit 18 Löchern deutlich schneller unterwegs als Amateure. Die Berufsspieler benötigen in Extremfällen sogar weniger als 2,5 Stunden für den gesamten Platz. Profis schlagen nicht nur weiter, was viel Zeit spart, sondern auch treffgenauer. Im Gegensatz zu Amateuren verbringen Profis entsprechend weniger Zeit im Rough und benötigen auch nicht so viel Zeit zum Suchen. Zugleich haben sich Golfpros eine Routine auf dem Platz angeeignet, die sehr zeitschonend ist. Sie gehen ausgesprochen schnell und überlegen sich bereits vor der Ankunft am geschlagenen Ball, welchen Schläger sie als nächstes nutzen möchten.
Warum hat ein Golfplatz 18 Löcher?
Als die Wiege des Golfsports gilt der Golfclub im schottischen St. Andrews. Der dortige “Old Course”, dem wohl berühmtesten Golfplatz der Welt, hatte in seinen Anfangsjahren 9 Spielbahnen – ein Zufall. Die Bahnen wurden nach Gutdünken erstellt. Da die Golfer damals keine Lust hatten, nach 9 gespielten Löchern die gesamte Strecke zurückzulaufen, ohne auch nur einen Ball zu schlagen, spielten die Golfer die 9 Löcher einfach nochmal, und zwar in umgekehrter Reihenfolge. Diese 18 Löcher setzten sich schließlich als Standard in der Golfwelt durch.