Golfgriff halten

Vom Baseball-Griff über den Interlocking-Griff bis hin zum Overlapping-Griff. Lesen Sie hier, wie Sie richtig den Golfschläger halten.

Allgemeines

Der Golfgriff ist ungemein wichtig, da ein falscher Griff dazu führen kann, dass:

  • der Golfschläger trotz eines sauberen Golfschwungs den Golfball nicht richtig trifft,
  • der Golfspieler seine Handgelenke blockiert, was einen optimalen Golfschwung verhindert,
  • der Golfer auf einer langen Golfrunde Schmerzen in den Handflächen und in den Handgelenken bekommt.

Gerade Anfänger tendieren dazu, kräftig zuzupacken. Dieses führt allerdings nicht nur dazu, dass die beschriebenen Schmerzen auftreten, sondern auch, dass der Spieler kaum die Möglichkeit hat, eine hilfreiche Rückmeldung vom Schläger zu erhalten.

Gemeint ist: Wer zu fest zugreift, wird kaum spüren können, ob ein Ball zu weit am Rand oder genau richtig – nämlich mittig des Schlägerblattes – getroffen wurde. Wer diese Rückmeldung nicht bekommt, hat es schwer, sein Spiel zu verbessern.

Neben dem Putter-Griff gibt es drei Golfgriffe, die sich im Laufe der Jahre durchgesetzt haben. Welchen Griff man verwendet, ist letztlich Geschmacks- und Ansichtssache – und natürlich auch eine Sache des Golflehrers, der den Griff beibringt.



Golfschläger halten: Was für alle Golfgriffe gilt

Golfschläger halten

Ganz gleich, für welchen der drei folgenden Griffe man sich entscheidet: Ein Golfschläger wird grundsätzlich in die Finger der Führhand gelegt (Führhand beim Rechtshänder = die linke Hand) und von oben mit dem Handballen stabilisiert. Der Schläger wird also nicht mit der Handfläche gegriffen (wie z. B. beim Halten einer Fackel oder beim Festhalten an einer Stange im Bus), sondern mit den Fingern und dem Handballen.

Golfschläger halten

Zwischen Golfschläger und Handinnenfläche entsteht somit ein kleiner Hohlraum auf Höhe des Zeigefingers. Nach dem Schließen der Hand, liegt der Daumen oben auf dem Schläger auf, leicht rechts der Mitte. Blickt man nun von oben auf die Hand, hat sich ein “V” zwischen Daumen und Zeigefinger gebildet. Dieses “V” zeigt zur rechten Schulter. Aus dieser Perspektive sind idealerweise nur zwei Fingerknöchel zu sehen.

Wenn man nun den Schläger vor sich hält, muss die untere Kante des Schlägers senkrecht nach oben zeigen, also parallel zum Schaft. Ist dieses nicht der Fall, kann man den Schläger mit der freien rechten Hand so lange drehen, bis alles stimmt.

Golfschläger halten

Die Golfgriffe unterscheiden sich in der Art und Weise, wie nun die rechte Hand (die freie Hand) mit der linken Hand verbunden wird. Wie bei der linken Hand gilt auch hier: Der Griff des Schlägers liegt zwischen Fingern und Handballen. Die rechte Hand umschließt dabei nicht nur den Schläger, sondern auch den Daumen der linken Hand.

Es gibt nun drei Möglichkeiten (drei Golfgriffe), die beiden Hände miteinander zu verbinden.



1. Baseball-Griff

Baseball Griff

Beim Baseball-Griff – auch Zehn-Finger-Griff genannt – wird die rechte Hand direkt auf die linke Hand aufgesetzt. Beide Hände berühren sich also, sind ansonsten aber in keiner Form miteinander verbunden oder verschränkt. Man spricht auch vom Zehn-Finger-Griff, da der Schläger von sämtlichen Fingern gegriffen wird.

1.1 Für wen kommt dieser Golfgriff infrage?

Dieser Griff eignet sich für Golfer, die nicht so viel Kraft hinter den Ball bringen, also z. B. besonders junge Spieler. Spieler, die auf dem Fairway einen anderen Griff verwenden, greifen mitunter im hohen Rough zum Baseball-Griff, da die Kraftübertragung mit dieser Griff-Variante besonders gut klappt. Ansonsten wird erwachsenen Durchschnittsspielern vom Baseball-Griff eher abgeraten – die rechte Hand wird ansonsten zu dominant.

2. Interlock- / Interlocking-Griff

Interlocking Golfgriff

“Interlocking” bedeutet im Deutschen soviel wie verpflechten oder verschachteln. Entsprechend wird beim Interlocking-Griff der kleine Finger der rechten Hand mit dem Zeige- und dem Mittelfinger der linken Hand verschränkt.

2.1 Für wen kommt dieser Golfgriff infrage?

Allgemeinhin wird der Interlocking-Griff Golfern empfohlen, die eher kleinere Hände haben und entsprechend mit weniger Kraft zugreifen können. Allerdings sieht man den Griff hin und wieder auch bei den Profis, zum Beispiel bei Tiger Woods. Es gibt einige Golflehrer, die diesen Griff auch Schülern mit durchschnittlich großen Händen beibringen.

3. Overlapping-Griff

Overlapping Golfgriff

Der Overlapping-Griff wird vermutlich am häufigsten gespielt. Dabei wird der kleine Finger der rechten Hand in die Kerbe zwischen Zeigefinger und Mittelfinger der linken Hand aufgelegt (nicht verschränkt, wie beim Interlocking-Griff).

3.1 Für wen kommt dieser Golfgriff infrage?

Von vielen Golfern wird der Overlapping-Griff als besonders angenehm empfunden. Besonders Spieler mit eher längeren Fingern kommen mit dem Overlapping-Griff besser zurecht als z. B. mit dem Interlocking-Griff.



Welcher Griff ist denn nun der richtige?

Welcher Golfgriff sich für welchen Golfer am besten eignet, muss man selbst herausfinden. DEN richtigen Golfgriff gibt es nicht. Ein paar Übungsschläge auf der Driving Range bringen Klarheit.

Was tun, wenn die Bälle dauernd nach links oder rechts fliegen?

Mit der Veränderung des Golfgriffs kann man u. U. das leidige “Slicen” und “Hooken” loswerden. Wer “sliced”, also den Ball regelmäßig nach rechts verzieht, dreht den Schläger in den Händen leicht nach rechts; wer “hooked”, macht es genau anders herum und dreht den Schläger in den Händen leicht nach links.

Sämtliches Bildmaterial wurde mit freundlicher Genehmigung von Vaughan Hawtrey verwendet. Sein Video zum Golfgriff sollte noch mehr Klarheit verschaffen.


>> Die wichtigsten Golfbegriffe


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