golf entfernungsmesser gps oder laserEin Klassiker unter den Fragen aller Fragen im Clubhaus: Was ist besser? Golf-Entfernungsmesser mit GPS- oder mit Laser-Technik?

Zu einem Großteil ist dieses wohl eine Frage des Geschmacks. Schauen wir uns die beiden Techniken etwas genauer an.

Ein kurzer Einstieg ins Thema.

1. Deswegen sind Entfernungsmesser beim Golf sinnvoll

Wer die genau Entfernung zu seinem Ziel kennt, greift mit größerer Wahrscheinlichkeit zum richtigen Golfschläger – klar. Dieses macht nicht nur auf der Golfrunde Sinn, sondern auch wenn man ermitteln möchte, wie weit man mit welchem Golfschläger des eigenen Bags kommt.

Schlagweiten GolfDie gängigste Methode, die persönlichen Golfschläger-Weiten zu ermitteln, ist eine Versuchsreihe auf der Driving Range: Man schlägt mit jedem Schläger ein paar Bälle und liest auf den Entfernungstafeln ab, wie weit man gekommen ist. So erfährt man zudem nebenbei, ob es Golfschläger gibt, die im eigenen Bag fehlen oder ob es Schläger gibt, auf die man verzichten kann.

Das Problem dabei: Die Entfernungen, die die Entfernungstafeln auf den Anlagen angeben, stimmen nicht immer. Dieses kann passieren, wenn z. B. der Greenkeeper zum Mähen die Tafeln entfernt und anschließend an anderer Stelle wieder einsetzt.

Außerdem: Die Erfahrung zeigt, dass viele Golfer Schwierigkeiten haben, mit dem bloßen Auge die Entfernungen anhand der Markierungen korrekt zu erkennen. Dieses ist besonders dann der Fall, wenn der Ball sehr weit links oder rechts von einem Entfernungszeichen aufkommt.

1.1 Der allgemeine Vorteil von Golf-Entfernungsmessern

Neben den genauen Messergebnissen haben die Geräten den Vorteil, dass man die Schlag-Distanzen mit den eigenen Golfbällen messen kann, wenn man ein paar Löcher spielt.

Driving-Range-Bälle sind in der Regel von deutlich schlechterer Qualität und fliegen damit kürzer als die Golfbälle, mit denen man auf die Runde geht. Das Ergebnis ist also verfälscht.

Dieses Problem hat man natürlich auch, wenn man mit einem Golf-Entfernungsmesser auf die Driving Range geht.



2. Laser- vs. GPS-Entfernungsmesser beim Golf

Beide Techniken liefern ziemlich genaue Ergebnisse. Doch es gibt Unterschiede, besonders in der Handhabung.

2.1 Golf-Entfernungsmesser mit Laser

Golf Entfernungsmesser mit GPS oder Laser
(Bsp. Bushnell Tour v3 – aktuelle Preise: >>Klick<< auf das Bild)

Die Geräte sind in der Handhabung vergleichbar mit Ferngläsern: Man schaut durch den Sucher, visiert die Fahne oder einen anderen Zielpunkt an, drückt auf einen Knopf am Gehäuse und bekommt die Entfernung angezeigt.

Im Gegensatz zu früheren Geräten braucht man bei den aktuellen Golf-Entfernungsmessern mit Laser-Technik kein ruhiges Händchen mehr, um exakte Ergebnisse zu erzielen.

Der Nachteil: Um ein passables Messergebnis zu erhalten, kann man vom Punkt des Schlages meistens nicht zum liegenden Golfball messen. Der Ball ist für eine Messung häufig zu klein (weil zu weit weg) oder liegt ungünstig (in zum Beispiel einer kleinen Senke oder hinter einem Baum oder anderen Hindernis).

Um dennoch messen zu können, bedienen sich viele Golfer eines kleinen Tricks: Beim Abschlag messen Sie die Entfernung zu einem markanten Punkt hinter ihnen (einem großen Baum oder einem Gebäude), merken sich die gemessene Distanz, gehen anschließend zum liegenden Golfball vor und messen nun von dort die Entfernung zum markanten Punkt. Zieht man nun vom zweiten Messergebnis das erste Messergebnis ab, hat man die Distanz, die man geschlagen hat. Dieses ist zwar ein recht probates Mittel für Entfernungsmessung, zugleich aber auch etwas umständlich und nicht besonders elegant.

2.2 Golf-Entfernungsmesser mit GPS-Technik

Golfplatz in IrlandDie Satellitengestützten GPS-Entfernungsmesser greifen auf vorab vom Hersteller gespeicherte geometrische Daten zurück. Das heißt, dass das Gerät die exakten Maße jedes einzelnen Lockes kennt (Position des Abschlags, Lage und Ausmaße des Fairways, Lage des Greens – vordere Kante, Zentrum, hintere Kante etc.).

Bei den aktuellen Geräten können die geometrischen Daten der verschiedenen Golfplätze auf der ganzen Welt auch heruntergeladen und aktualisiert werden.

Durchgesetzt haben sich zwei verschiedene Geräte-Formen: Golf-Entfernungsmesser als Handheld (Geräte, die man in die Hand nimmt) und Golf-Entfernungsmesser für das Handgelenk, also GPS-Uhren.

2.2.1 Handheld-GPS-Entfernungsmesser

Die GPS-Entfernungsmesser im Handheld-Format muss man für eine Messung nicht unbedingt in die Hand nehmen. Die kleinen Geräte sind mit einem Display ausgestattet und haben in etwa die Größe eines Smartphones. So ist es möglich, den Entfernungsmesser zum Beispiel am Golfbag zu befestigen und bei Bedarf einen Blick darauf zu werfen.

Die Messungen sind bei den aktuellen Geräten bis auf einen Meter genau und zeigen Hindernisse an.

2.2.2 GPS-Golfuhren

Golf Entfernungsmesser mit GPS oder Laser
(Bsp. TomTom – aktuelle Preise: >>Klick<< auf das Bild)

Die GPS-Entfernungsmesser für das Handgelenk haben im Grunde die gleichen Funktionen wie die Handheld-Geräte. Angezeigt werden also ebenfalls Distanzen und (bei einigen Geräten) eventuelle Hindernisse außerhalb des Blickfeldes.

Der Vorteil der GPS-Uhren: Man muss nicht zum Golfbag laufen, um die Messergebnisse zu sehen. Der Nachteil: Der eine oder andere Golfer findet ein Gerät am Handgelenk störend.

Für die meisten Spieler ist dieses allerdings kein Thema, da die GPS-Golfuhren sich in Größe und Gewicht kaum bis gar nicht von einer Armbanduhr unterscheiden. Die Geräte sind darauf ausgelegt, den kräftigen Impulsen eines Golfschwungs standzuhalten.

3. Fazit – Golf-Entfernungsmesser: GPS oder Laser?

Oft gesehen, oft erlebt: Alle vier Golfer, der ganze Flight also, zückt bei jeder Gelegenheit den Entfernungsmesser und tippt und drückt und misst… Spielen wir eigentlich noch Golf? Ist es nicht auch ein Teil des Sports, dass man die Entfernungen selbst abschätzt?

Andererseits: Der Golfsport ist so anspruchsvoll wie kaum ein anderer. Allein der Golfschwung ist unglaublich komplex. Warum also nicht die Mittel nutzen, die einem zur Verfügung stehen?

Zu welchem Standpunkt man auch tendiert: Die Geschwindigkeit (gemeint: das Vorankommen auf dem Golfplatz) sollte nicht unnötig beeinträchtigt werden. Und da geht der Punkt ganz klar an die GPS-Entfernungsmesser, die zudem noch etwas einfacher und häufig genauer zu handhaben sind.

Wer keine besondere Vorliebe für die Laser-Entfernungsmesser hat (manche Golfer mögen schlichtweg das Handling der Laser-Geräte lieber), wird bei den GPS-Varianten sicher einige Vorteile finden.

Ein Nachtrag, da diese Frage regelmäßig aufkommt:

4. Welche Golf-Entfernungsmesser sind bei Turnieren erlaubt?

Fehler verzeihende GolfschlägerGrundsätzlich entscheidet der ausrichtende Club, ob Golf-Entfernungsmesser bei einem Wettbewerb erlaubt sind oder nicht. Der Trend geht hier eindeutig in Richtung Erlaubnis.

Wenn die Geräte für ein Turnier zugelassen sind, dann oft aber nur zu bestimmten Voraussetzungen. So sind in der Regel nur Entfernungsmesser erlaubt, die ausschließlich die Länge messen. Geräte, die zusätzlich zum Beispiel die Höhenunterschiede angeben oder sogar anzeigen, welcher Golfschläger sich für eine bestimmte Situation am besten eignet, sind meistens verboten.

Weitere Infos und die aktuell gültigen Regelungen kann man auf der Website des Deutschen Golfverbandes nachlesen.


>> Lesen Sie auch: Golfschläger-Weiten – mit Tabelle