Golf-Tee aus Holz oder aus Plastik – Eine Frage der Philosophie? Oder gibt es da echte Unterschiede für den Abschlag?

Um die Frage gleich zu beantworten: Dem Golfball ist es einerlei, ob er von einem Holz- oder einem Plastik-Tee geschlagen wird. Entscheidend ist letztlich, wie der Schläger auf den Ball trifft. Das Tee wird erst anschließend getroffen – und dann sind die Würfel bezüglich des Ballflugs schon gefallen.

Trotzdem: Es gibt einige Pros und Contras.
Golf Tee

1. Holz- oder Plastik? Pros und Contras

1.1 Bedienbarkeit I:

Ein echtes Plus für die Plastik-Tees: Im Gegensatz zu den Holz-Tees haben die Plastik-Varianten einen oder mehrere Markierungen an der Seite (in Form von kleinen Ringen). Wer seinen Ball z. B. lieber tiefer abschlägt, kann sich leicht merken, bis zu welcher Markierung er das Tee im Boden versenkt muss, um seine Lieblingshöhe zu haben. Bei den Hölzern gibt es diese Markierungen in der Regel nicht.

1.2 Bedienbarkeit II:

Bei festem Untergrund lassen sich die Holz-Tees meistens besser im Boden versenken, denn die Plastik-Varianten geben etwas leichter nach und verbiegen schnell. Im Winter ein echtes Plus!

1.3 Schonung des Materials:

Es gibt Golfer, die bei Plastik-Tees um die Lackierung ihres Schlägerkopfes fürchten. Ich vermute hingegen, dass diese Angst unbegründet ist. Die Schlagfläche wird wohl am ehesten mit dem Tee in Berührung kommen. Und die ist bekanntlich unlackiert – und kann naturgemäß einiges vertragen, wenn im Laufe eines Golfschläger-Lebens hunderte oder gar tausende Drives geschlagen werden.

1.4 Langlebigkeit:

Golf TeeDas wohl größte Plus des Plastik-Tees: Während Spieler, die auf Holz setzen, manchmal sogar alle zwei Löcher ein neues Tee brauchen, halten die Plastik-Varianten mitunter sogar mehrere komplette Runden. Hier kommt es allerdings auch sehr auf den Spieler an: Wer beim Golfschwung eher “von oben” kommt (also einen eher steilen Eintreffwinkel verursacht), wird grundsätzlich einen höheren Verschleiß haben.

Allerdings: Der Punkt “Bedienbarkeit II” kann hier eine Rolle spielen. Bei hartem Boden kann das Holz-Tee beim Thema Langlebigkeit durchaus vorne liegen.

1.5 Nachhaltigkeit:

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Plastik-Tee seinen Besitzer überlebt, ist groß: Plastik verrottet quasi nicht. Ergo: Der Gewinner beim Thema Nachhaltigkeit kann nur das Holz-Tee sein.

1.6 Haptik:

Für nicht wenige Golfer ein großes Plus für die Holz-Varianten: Die meisten Spieler haben lieber ein Stück Holz als ein Stück Plastik in der Hand.

1.7 Optik:

Auch hier wieder: Viele Golfer finden ein Stück Holz deutlich ansehnlicher als ein Stück Plastik. Ein Plus für das Holz-Tee.

1.8 Tradition:

Die Schieber-Mütze aus Tweed, das Hemd mit Knopfleiste, die Golf-Schuhe aus echtem Leder – jetzt ein Plastik-Tee zu nehmen, wäre eine Sünde. Wer es traditionell mag, nimmt selbstverständlich ein Holz-Tee.



Wer mit all diesen Punkten einverstanden ist (und sämtlichen Punkten die gleiche Wertigkeit einräumt), wird zu diesem Ergebnis kommen:

Holz Plastik
Bedienbarkeit I 0 1
Bedienbarkeit I 1 0
Materialschonung
Langlebigkeit 0 1
Nachhaltigkeit 1 0
Haptik 1 0
Optik 1 0
Tradition 1 0
Ergebnis 5 2

Zugegeben: Die Tabelle ist nicht vielmehr als eine Spielerei. Aber die angesprochenen Punkte sind letztlich die, um die es den meisten Golfern geht.

2. Golf-Tee – Fazit

Die Frage, ob das Golf-Tee einen Einfluss auf den Ballflug hat, kam im Umfeld von Golf Knigge auf, da der Golf-Pro und Vlogger Mark Crossfield vor jedem Abschlag den Boden direkt hinter dem aufgeteeten Ball nieder tritt. Zu sehen auf seinem hervorragenden Golf-Vlog bei YouTube: Vlog von Mark Crossfield.

Der Gedanke bei einigen Zuschauern: Wenn der Boden direkt hinter dem Tee besonders fest ist, fliegt das Tee nach dem Treffmoment womöglich anders weg als sonst. Golflehrer predigen ja, dass ein Golfschwung höchstwahrscheinlich gelungen war, wenn das Tee nach hinten wegfliegt (also entgegen der Flugrichtung des Balles). Der Knackpunkt ist allerdings, dass der Flug des Tees lediglich ein Indiz für einen guten Schlag ist.



Nach meiner persönlichen Erfahrung sind Golflehrer und Golfball bei dem Thema ohnehin nicht immer einer Meinung. Auch wenn mein Tee nach hinten wegfliegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wieder ein Slice dabei herauskommt. Die Mitgliedschaft im Klub der armen Schweine droht nach wie vor…


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