Schlägerkopfgeschwindigkeit

Golf Schlägerkopfgeschwindigkeit – Bis zu 20 Meter mehr bei einem durchschnittlichen Hobby-Golfer: Die Schlägerkopfgeschwindigkeit ist ein wichtiger Faktor für die Weite eines Schlages.

1. Die verschiedenen Golf-Schlägerkopfgeschwindigkeiten

Eine allgemeine Aussage über Golf-Schlägerkopfgeschwindigkeiten (und in Relation dazu die Golfball-Geschwindigkeiten) kann man zwar nicht treffen, doch gibt es grobe Richtwerte.

Die Golf-Schlägerkopfgeschwindigkeiten (Tabelle) von:

  • einem durchschnittlichen Club-Spieler: 150 km/h
  • einem ambitionierten Club-Spieler: 170 km/h
  • einem durchschnittlichen Golf-Profi: 195 km/h
  • einem Golf-Profi mit überdurchschnittlich hoher Golf-Schlägerkopfgeschwindigkeit: 215 km/h
  • Jason Zuback: 231 km/h

Der Kanadier Jason Zuback gewann mehrfach die World Long Drive Championships und gilt unter den Longhittern (den Golfern, die beim Abschlag außerordentliche Weiten erreichen) als Legende.

Allein die Statur von Zuback verrät, was es neben einer hervorragender Technik braucht, um eine hohe Golf-Schlägerkopfgeschwindigkeit zu erreichen:

2. So erhöhen Sie Ihre Schlägerkopfgeschwindigkeit

Grundsätzlich gilt: Je sauberer der Golfschwung (gemeint: je flüssiger der Bewegungsablauf), desto höher das Tempo des Schlägerkopfes. Dieses bedeutet, dass jeder Golfer an einer anderen “Stellschraube” drehen muss, um eine maximale Ballgeschwindigkeit zu erzielen. Schließlich begeht Spieler A beim Bewegungsablauf nicht zwangsläufig den gleichen Fehler wie Spieler B.

Bei Anfängern hapert es häufig an zwei Dingen: 1. Der Spieler schwingt nicht “durch den Ball” und 2. Der Spieler holt seine Kraft nicht aus dem Oberkörper.

2.1 Durch den Ball schwingen

Behalten Sie im Hinterkopf: Bei einem Schwung mit einem Eisen haben Sie vieles richtig gemacht, wenn Sie ein Divot aus dem Boden geschlagen haben (s. a. Golfbegriffe). Um dieses zu erreichen, müssen Sie während des Abschwungs den Körper bzw. die Hüfte in Schlagrichtung bewegen.

Tun Sie Folgendes:

  • Verlagern Sie Ihr Körpergewicht während des Abschwungs fast vollständig auf den linken Fuß!
  • Bewegen Sie die Hüfte während des Abschwungs leicht in Richtung Ziel.

Bei einem korrekten Schwung mit einem Eisen befinden sich die Hände im Treffmoment vor dem Golfball.

Eines der besten Golf-Videos zu diesem Thema kommt vom englischen Golf Pro und Vlogger Rick Shiels, der zahlreiche Filme zum Golftraining veröffentlicht hat. Die Golf-Videos gibt es leider nur in englischer Sprache, sind aufgrund der Einblendungen aber auch mit nur mäßigen Englischkenntnissen zu verstehen.

2.1 Kraft aus dem Oberkörper holen

Gerade Anfänger erliegen häufig dem Irrglauben, die Kraft kommt aus den Armen. Das ist allerdings nicht richtig! Vielmehr holt sich der Golfspieler bei einem idealen Golfschwung die Kraft aus dem Oberkörper, genauer: aus der Rumpfmuskulatur. Dieses geschieht bei der Ausholbewegung (also dem Zurückführen des Golfschlägers hinter den Oberkörper) fast schon automatisch. Die Energie, die so in der Rumpfmuskulatur aufgebaut wird, muss der Golfer nun in die Abschwungbewegung regelrecht “entladen”.

Man stelle sich ein Gummiband vor, das zunächst angespannt wird (Ausholbewegung!) und anschließend losgelassen wird (Abschwung!).



3. Trampolineffekt beeinflusst Schlägerkopfgeschwindigkeit

Wenn der Ball auf die Schlagfläche des Golfschlägers trifft, kommt es zu einem so genannten Trampolineffekt. Die Schlagfläche erscheint zwar ausgesprochen hart, gibt aber bei einem so starken Impuls wie einem Schlag auf einen Golfball dennoch minimal nach.

Golf Schlägerkopf GeschwindigkeitMan stelle sich zur Veranschaulichung die Schlagfläche als die Oberfläche eines Trampolins vor: Der Golfball trifft auf die Oberfläche, diese federt den Ball regelrecht zurück.

Da nicht nur Schlagfläche des Schlägers nachgibt, sondern auch der Golfball, gibt es diesen Trampolineffekt gleich zweimal – also einen zweifachen Trampolineffekt.

Ein weiterer Effekt, der die Geschwindigkeit des Golfballs beeinflusst, ist der so genannte Peitscheneffekt, der in erster Linie bei Golfschlägern Golfschlägern für Anfänger auftritt (Kapitel 2.2 Golfschläger-Schaft).


>> 20 Meter mehr mit dem Driver!

4. Weite beim Golf: Schlägerkopfgeschwindigkeit ist nicht alles

Für großen Weiten ist die Schlägerkopfgeschwindigkeit wichtig. Entscheidend sind allerdings noch weitere Faktoren wie zum Beispiel der Abflugwinkel und die Ballrotation in den verschiedenen Flugphasen. In Hinblick auf den Golfschläger sind zudem die Schwungmasse des Golfschlägerkopfes und der Flex des Schafts wichtig.

Die äußeren Bedingungen spielen zudem eine Rolle: Wetter und Beschaffenheit des Bodens haben ebenfalls Einfluss auf die Weite des Golfschlags. Um auf einen Top-Wert zu kommen, muss also einiges zusammenkommen.

5. Longest-Drive-Wettbewerbe

Fehler verzeihende GolfschlägerIm Rahmenprogramm von kleinen und auch großen Turnieren werden regelmäßig Longest-Drive-Wettbewerbe durchgeführt. Dabei Schlagen die Spieler nacheinander vom Abschlag eines Loches ab. Der Spieler mit der größten Weite gewinnt. Zudem gibt es ausgewiesene Longest-Drive-Turniere, bei denen Weiten von bis zu 400 Metern erreicht werden – s. a. das Video von Jason Zuback weiter oben in diesem Beitrag.

Die wohl größte Weite, die je ein Golfer erzielte, erreichte der US-Amerikaner Carl Cooper – allerdings ohne eine offizielle Bestätigung.Cooper soll 1992 während Texas Open im Oak Hills Country Club in San Antonio eine Schlagweite von knapp 720 Metern erreicht haben.

Der Schlag nützt ihm allerdings nichts, denn der Ball flog bzw. rollte knapp 275 Meter über das Green hinaus. Cooper musste ein ganzes Stück zurücklaufen, um das Loch zu Ende zu spielen. Auf einer privaten Runde hätte er den Ball wohl nie gefunden, meinte Cooper anschließend. Den Golfball fand schließlich ein Marshall.



Die einzige Erklärung für diese enorme Weite sind glückliche Umstände. Der Golfball soll einfach immer im richtigen Moment Bodenkontakt gehabt haben, um so weit zu kommen.

Ähnliches passierte Coopers Landsmann Mike Austin, wenn auch mit einer Weite von “nur” rund 470 Metern. Bei einem Turnier in Las Vegas schlug Austin den Ball ebenfalls über das Green hinaus. Der Golfball landete rund 50 Meter hinter der Kante des Greens, so dass auch Austin nicht von der Weite profitieren konnte.


>> Putten: Die 7 besten Tipps!

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