Beim Golfspielen teilen sich die Kosten im Grunde in zwei Bereiche auf: zum einen in einmalige Kosten, in erster Linie die Golf-Ausrüstung, und zum anderen die laufenden Kosten, die durch eine Clubmitgliedschaft und Trainerstunden entstehen.
Inhalt
Die einmaligen Kosten beim Golf spielen
GOLF-AUSRÜSTUNG | KOSTEN (geschätzt) |
Golfschläger-Set (inkl. Bag) | 450 Euro 1) |
Golf Caddy (falls notwendig – s. 1) unten) | 120 Euro |
Putter – falls nicht im Set enthalten | 80 Euro |
Sand Wedge – falls nicht im Set enthalten | 80 Euro |
Golfschuhe mit Spikes | 120 Euro |
Golfbälle – 24 Stück | 25 Euro |
Pitchgabel | 2 Euro |
Golfkappe | 25 Euro |
Golfhandschuh | 20 Euro |
Golf-Tees | 5 Euro |
Schlägertuch | 15 Euro |
Ballmarker | 4 Euro |
Golfregeln für unterwegs | 15 Euro |
Platzreifekurs | 300 Euro |
Trainerstunden – ca. 60 Euro / Stunde | 240 Euro 2) |
SUMME | 1.501 Euro |
1) Die Preisspanne bei Golfschläger-Sets liegt bei ca. 250 bis 850 Euro. Hier ist darauf zu achten, ob z. B. ein Sand Wedge und ein Pitching Wedge enthalten ist. Und ob es sich bei dem Bag um ein Carry Bag (zum Tragen) oder um ein Cart Bag (zur Nutzung mit einem Golftrolley – muss separat erworben werden [s. z. B. hier]) handelt.
2) Für das Bestehen des Platzreifekurses werden nicht zwangsläufig Trainerstunden benötigt. Dieses ist allerdings stark abhängig von den Anforderungen, die der Kursleiter stellt! Immer häufiger werden die Schüler einfach nur durch die Prüfung “durchgewunken”, um potentielle Vereinsmitglieder zu gewinnen. Es lohnt sich dennoch in jedem Fall, Trainerstunden zu nehmen – schließlich möchte man ja unabhängig von der Prüfung das Golfspielen lernen. Trainerstunden kosten i. d. R. zwischen 45 Euro (mitunter nur für 45 Minuten, ggf. als Gruppentraining) und 80 Euro (Einzelunterricht bei einem erfahrenen Trainer).
>> Kostenlos Golf spielen? So geht’s!
Was man als Anfänger wissen sollte
Nicht alle Ausrüstungsgegenstände, die es auf dem Markt gibt, werden vom Golfspieler gebraucht – bei weitem nicht. Viele Dinge, die man in Golfshops oder bei anderen Spielern im Golfclub sieht, sind entweder nette “Helferlein” oder werden erst ab einer bestimmten Spielstärke benötigt. Dazu zählen zum Beispiel Entfernungsmesser oder auch bestimmte Golfschläger-Arten. Was viele Anfänger kaum glauben: Zu Beginn der Golfkarriere kann man sogar auf den Driver verzichten!
Die Golfbekleidung muss nicht unbedingt von einem ausgewiesenen Hersteller für Golfkleidung sein. Windjacke, Polohemd, Hose und Sportsocken bekommt man in jedem Sportgeschäft oder hat man womöglich bereits im Kleiderschrank. Gleiches gilt für die Golfschuhe: Wenn der Platz trocken ist, tun es zu Beginn auch handelsübliche Turnschuhe. Erst wenn der Rasen weicher oder gar nass ist, sollte man über ein paar Golfschuhe mit Spikes nachdenken.
Da man häufig viele dieser Dinge bereits hat, habe ich die Golfbekleidung aus der Rechnung herausgenommen.
Ein Muss: die Platzreife
Was jeder Golfspieler zusätzlich zur Ausrüstung benötigt ist die s. g. Platzreife. Die Golf-Platzreife ist eine Art Führerschein für den Golfplatz und belegt, dass der Inhaber die Golfregeln kennt und sich halbwegs sicher über den Platz bewegen kann. Die Platzreife besagt nicht, dass der Inhaber auch tatsächlich spielen kann.
Die laufenden Kosten beim Golf spielen
Zu einer regulären Mitgliedschaft in einem Golfclub gibt es mehrere Alternativen. Aus der folgenden Liste wählt der Golfspieler also jene Variante aus, die für ihn am besten passt.
KOSTENPUNKT | KOSTEN (beispielhaft) |
Reguläre Mitgliedschaft Golfclub | 137,50 Euro pro Monat |
VcG-Mitgliedschaft | 100,83 Euro pro Monat |
Fernmitgliedschaft | 112,50 Euro pro Monat |
Greenfee-Spieler | 60 Euro pro Monat |
Wie hoch die Beiträge ausfallen, kann von Club zu Club sehr unterschiedlich ausfallen. Die Werte sind also nur ein grobe Orientierung.
Wie ich auf die einzelnen Werte komme, beschreibe ich im Folgenden.
Wer Golf spielen möchte, hat die Wahl zwischen mehreren Varianten:
- die Mitgliedschaft in einem Golfclub,
- die Mitgliedschaft in der s. g. Vereinigung clubfreier Golfer (VcG),
- die Fernmitgliedschaft,
- dem Golfen über das Greenfee, also dem einmaligen Bezahlen einer Golfrunde (vergleichbar mit einem Eintrittspreis).
Welche Variante sich lohnt, ist für die meisten Golfer eine schlichte Rechenaufgabe: Wann spiele ich wie oft Golf?
>> Anfänger aufgepasst: Der große Golfschläger-Set-Test
Die Kosten einer Mitgliedschaft in einem Golfclub
Die Kosten einer Golfclub-Mitgliedschaft setzen sich wie folgt zusammen:
- Vereinsabgabe inkl. Verbandsabgabe = ca. 140 Euro pro Jahr
- Zahlung für das Spielrecht = ca. 1500 Euro pro Jahr
Während die Vereins- und Verbandsabgabe mehr oder weniger bei jedem Golfclub ähnlich bzw. gleich ist, gibt es bei der Zahlung für das Spielrecht große Unterschiede! Hier kommt es nicht nur darauf an, für welchen Golfclub man sich entscheidet, sondern auch, welche Plätze der Anlage man nutzen möchte.
In der Regel wählt man zwischen dem Spielrecht für den großen 18-Loch-Platz und dem Spielrecht für den kleinen 9-Loch-Platz (sofern beim Golfclub vorhanden – wer für den “großen” Platz bezahlt, darf i. d. R. auch den “kleinen” Platz benutzen). Der 9-Loch-Platz ist nicht nur etwas für Anfänger, sondern auch für fortgeschrittene Golfer, die nicht 4,5 Stunden oder länger auf dem Golfplatz verbringen möchten (so lange dauert bei den meisten geübten Golfern eine Runde auf einem 18-Loch-Platz).
Ganz grob kann man festhalten:
Die Bandbreite der Kosten für das Spielrecht bewegen sich zwischen ca. 750 Euro pro Jahr (was wirklich sehr günstig ist) und ca. 3.000 Euro pro Jahr (was wirklich schon sehr gehoben ist). Otto-Normal-Golfer dürfte einen guten Club für ganz grobe 1.500 bis 1.800 Euro pro Jahr finden. Als Maßstab nehme ich hier die Golfclubs in Berlin und Brandenburg – in anderen Gefilden sieht es sicherlich noch einmal anders aus.
Rechenbeispiel für monatliche Kosten
140 Euro pro Jahr als Club- und Verbandsabgabe
+ 1.500 Euro pro Jahr Spielrecht im Golfclub
= 1.650 Euro pro Jahr
/ 12 Monate =
137,50 Euro pro Monat
Die Kosten einer Mitgliedschaft in der Vereinigung clubfreier Golfer (VcG)
Die Vereinigung clubfreier Golfer (VcG) ist eine Interessenvertretung von Golfern, die sich aus verschiedenen Gründen keinem Golfclub anschließen möchten. Da der VcG vom Deutschen Golfverband anerkannt wird, können die Mitglieder auf fast allen öffentlichen Anlagen spielen und erhalten sogar ein offizielles Golf-Handicap, das bei fast allen Plätzen als Nachweis verlangt wird.
Die Jahresabgabe beträgt beim VcG weniger als 250 Euro, die Führung des Handicaps ist in diesem Preis bereits enthalten. Im Gegensatz zu einer Mitgliedschaft in einem Golfclub müssen VcG-Golfer ein Greenfee (eine Art Gebühr) für jede Runde zahlen, die sie spielen. Wer über den VcG spielen möchte, muss also mehr investieren als nur die genannten 250 Euro Mitgliedsbeitrag.
Um die Kosten einer VcG-Mitgliedschaft mit z. B. den Kosten einer Clubmitgliedschaft vergleichen zu können, müssen wir festlegen, wie oft pro Jahr gespielt wird. In der Praxis sieht dieses von Spieler zu Spieler selbstverständlich sehr unterschiedlich aus. Probieren wir es mit einem jährlichen Spielleistung von 12 Runden, also eine Runde pro Monat. Während es in den Sommertagen sicherlich nicht bei einer Runde pro Monat bleibt, dürften es in den kalten Jahreszeiten deutlich weniger Runden werden – 12 Runden pro Jahr halte ich deswegen für einen Durchschnittsspieler für nicht unrealistisch.
Monatliche Kosten als VcG-Mitglied
250 Euro Jahresbeitrag
+ 960 Euro für 12 Runden Golf pro Jahr (80 Euro pro Runde)
= 1210 Euro pro Jahr
/ 12 Monate =
100,83 Euro pro Monat
Die Kosten einer Fernmitgliedschaft
Die Fernmitgliedschaft ist für Golfclubs eine gute Gelegenheit, zusätzliche Einnahmen zu erhalten, ohne die eigene Anlage über die Maßen auszulasten (womöglich noch auf Kosten der zahlenden Vollmitglieder).
Eine Fernmitgliedschaft können Golfer abschließen, wenn sie nicht in unmittelbarer Umgebung der Anlage wohnen. Wie weit der Wohnort entfernt sein muss, liegt z. T. im Ermessen der Golfclubs. Häufig werden hier 200 oder 250 Kilometer festgelegt.
Der Vorteil für die Golfer: Der Golfclub führt das Handicap, das notwendig ist, um auf den meisten Anlagen zu spielen und um an Golfturnieren teilnehmen zu können.
Der Nachteil: Die Golfer müssen zusätzlich zur Fernmitgliedschaft für jede gespielte Runde ein Greenfee entrichten.
Gehen wir auch im folgenden Rechenbeispiel wieder von einer jährlichen Spielleistung von 12 Runden aus.
Aber: Im Club, in dem die Fernmitgliedschaft abgeschlossen wurde, wird in der Regel nur ein ermäßigtes Greenfee verlangt! Wer also regelmäßig bei “seinem” Club vorbeischaut, zum Beispiel aus beruflichen Gründen, spart hier auf das Jahr verteilt Geld. Da dieses in den meisten Fällen aber wohl eher die Ausnahme ist, gehen wir im folgenden Rechenbeispiel davon aus, dass der Spieler Golfclubs in seiner Nähe besucht. Wer dennoch häufig im eigenen Club vorbeischaut, muss entsprechend anders rechnen.
Monatliche Kosten
140 Euro Club- und Verbandsabgabe
+ 250 Euro Jahresbeitrag für die Fernmitgliedschaft
+ 960 Euro für 12 Runden Golf pro Jahr (80 Euro pro Runde)
= 1350 Euro pro Jahr
/ 12 Monate =
112,50 Euro pro Monat
Die Greenfee-Kosten
Ein Greenfee, also eine Art Spielgebühr, wird von jedem Golfer verlangt, der nicht in dem Golfclub spielt, in dem er Mitglied ist. Das Greenfee wird also auch fällig, wenn man zwar in einem Club Mitglied ist, aber in einem anderen Club spielt.
Es gibt Spieler, die auf eine Mitgliedschaft gänzlich verzichten, also auf eine reguläre Club-, eine Fern- oder auch eine CvG-Mitgliedschaft. Gespielt werden kann dann allerdings nur auf Plätzen, für die keine Vorlage des Handicaps verlangt wird, was allerdings auf so gut wie jedem 18-Loch-Platz der Fall ist. Die reinen Greenfee-Spieler beschränken sich deswegen meistens auf die 9-Loch-Plätze, die häufiger – aber auch nicht immer – ohne ein Handicap gespielt werden dürfen. Die Platzreife wird oft allerdings auch hier verlangt.
Eine 9-Loch-Runde kostet durchschnittlich etwa 40 Euro. Wer zwei Runden hintereinander spielen möchte, um auf insgesamt 18 Löcher zu kommen, erhält häufig eine Ermäßigung. Die Kosten liegen hier insgesamt bei durchschnittlich 60 Euro, die wir auch in folgendem Rechenbeispiel zu Grunde legen.
Monatliche Kosten
12 Runden pro Jahr x 60 Euro pro Runde = 60 Euro pro Monat
Fazit: Laufende Kosten Golf spielen
Die obigen Rechenbeispiele sind nur eine grobe Orientierungshilfe. Gerade wenn es um die eigene jährliche Spielleistung geht, die ja nun von Golfer zu Golfer recht unterschiedlich ausfallen kann, muss man ggf. selbst zum Taschenrechner greifen.
Die Richtung ist allerdings klar: Wer nur per Greenfee spielt, kommt vermutlich in den meisten Fällen am günstigsten weg – muss allerdings auch echte Einbußen bzgl. Spielqualität hinnehmen und kann keine Turniere spielen. Wer wiederum Mitglied in einem Golfclub ist, zahlt in den meisten Fällen vermutlich am meisten, ist dafür aber auf einem schönen Platz unterwegs (davon gehe ich jetzt mal aus – man hat schließlich die Wahl) und muss sich keine Gedanken um hohe Einmalkosten machen: Man darf so oft spielen wie man möchte.
Die Ergebnisse der obigen Rechenbeispiele auf einen Blick
Reguläre Mitgliedschaft Golfclub: 137,50 Euro pro Monat
VcG-Mitgliedschaft: 100,83 Euro pro Monat
Fernmitgliedschaft: 112,50 Euro pro Monat
Greenfee-Spieler: 60 Euro pro Monat