Kann man kostenlos Golf spielen? Ja – allerdings nur sehr bedingt. Hier ein paar Varianten, die entweder gar kein Geld kosten und nur ganz wenig.
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Kostenlos Golf spielen
Zunächst einmal: Der Unterhalt eines Golfplatzes kostet unglaublich viel Geld. Da geht es nicht nur um die Platzpflege, sondern auch um Personalkosten, etc. Dass ein Golfclub seinen Platz nun kostenlos zur Verfügung stellt, macht keinen Sinn. Absolute Anfänger, also Interessierte, die noch nie Golf gespielt haben, können dennoch kostenlos Golf spielen – allerdings nur ein Mal pro Golfclub.
Viele Golfclubs bieten einen s. g. Schnupperkurs an, der für alle Teilnehmer kostenlos ist. Das Ziel: potentielle Golfspieler für den Sport zu begeistern, damit diese irgendwann einmal in den Golfclub eintreten. Bei diesen Schnupperkursen bekommen die angehenden Golfer sämtliches Equipment gestellt, vom Golfschläger-Set bis hin zu den Golfbällen für die Driving Range, das große, freie Feld, auf das die Golfer die Bälle beim Üben schlagen. Hier zeigt der Golflehrer das absolute Einmaleins des Golfs, von den verschiedenen Golfschläger-Arten über die richtige Griffhaltung bis hin zum Golfschwung.
>> Diese Golfschläger braucht ein Anfänger
Wer anschließend entscheidet, mit dem Golfsport zu Beginnen, belegt einen Kursus für die s. g. Platzreife, den “Führerschein für den Golfplatz”, und spielt ein Turnier, um ein Golf-Handicap zu bekommen, das notwendig ist, um auf den großen Plätzen spielen zu dürfen.
Aber es geht auch ohne! Die Platzreife und ein Golfhandicap sind nicht zwingend notwendig, um Golf zu spielen.
Günstig Golf spielen
Wer sich mit einem kleinen Golfplatz zufrieden gibt, der nicht 18 Löcher hat (gemeint: Spielbahnen), sondern nur 9 oder gar 6, kann auf einem s. g. Kurzplatz spielen.
Ein Kurzplatz hat nicht nur weniger Löcher als ein ausgewachsener Meisterschaftsplatz, sondern hat auch kürzere Spielbahnen. Während die langen Bahnen auf den großen Plätzen jeweils mehrere hundert Meter messen, beträgt die Distanz auf einem Kurzplatz vom Abschlag bis zur Fahne kaum mehr als 120 oder 150 Meter.
Ein Kurzplatz hat gleich vier Vorteile gegenüber einem Meisterschaftsplatz:
- Der Golfer kann hier das s. g. kurze Spiel hervorragend üben, also die Schläge, die man für die kurzen Distanzen benötigt. Das kurze Spiel gilt als besonders schwierig, weswegen ein intensives Training in diesem Bereich von Vorteil ist.
- Auf einem Kurzplatz zahlt man in der Regel einmal das s. g. Greenfee, also die Spielgebühr, und darf dann so lange spielen wie man möchte. Auf einem großen Platz ist das anders: Man spielt eine Runde und hört dann auf.
- Auf einem Kurzplatz darf man in aller Regel spielen, ohne die Platzreife zu besitzen und ohne eine Mitgliedschaft in einem Golfclub. Auf den meisten anderen Plätzen ist das nicht der Fall.
- Das Greenfee auf einem Kurzplatz beträgt oft nur 15 oder 20 Euro – und zwar für den gesamten Tag! Kein Vergleich zum Greenfee auf einem großen Platz, das, je nach Club und je nach Wochentag, meistens kaum unter 70 oder 80 Euro zu haben ist.
Kurzplätze gibt es z. B. auf den Golfplätzen in Berlin und Brandenburg in Gatow, im Märkischen Golfclub und im Golfclub Potsdam. Welcher Club einen Kurzplatz anbietet, steht in aller Regel auf den Golfclub-Websites, ebenso wie die Kosten (s. a. Golf spielen: Die Kosten).
Günstig oder kostenlos Golfen auf der Driving Range
Wie eingangs beschrieben: Die Driving Range ist ein großes Übungsfeld, auf das die Golfer ihre Bälle schlagen, um zu trainieren. Die Golfer nutzen hier nicht ihre eigenen Bälle, sondern s. g. Driving-Range-Bälle, die per Münzeinwurf aus einem Automaten gezogen werden. Ein Korb kostet häufig zwischen 2 und 4 Euro, die geschlagenen Bälle werden vom Greenkeeper-Team am Abend mit einem kleinen Auto, das eine Fangvorrichtung hinter sich herzieht, wieder eingesammelt und zurück in den Automaten verfrachtet.
Achtung: Es gibt zwar Golfclubs, in denen lediglich die Bälle bezahlt werden müssen. Allerdings gibt es auch viele Clubs, die zusätzlich ein Greenfee in Höhe von ca. 7 bis 10 Euro verlangen.
>> Golf spielen lernen: Die ersten Schritte und die Kosten
Golf spielen ohne Platzreife
Golf spielen ohne Platzreife ist häufig nicht nur auf Kurzplätzen, sondern mitunter auch auf s. g. 9-Loch-Plätzen möglich. Die 9-Loch-Plätze sind nicht nur halb so große die 18-Loch-Meisterschaftsplätze, die Spielbahnen sind auch hier oft kürzer, allerdings nicht ganz so kurz wie auf einem Kurzplatz. In ganz seltenen Fällen können Golfer sogar auf einem großen Platz ohne den “Golf-Führerschein” spielen. In der Region Berlin ist dieses z. B. im Golfpark Schloss Wilkendorf der Fall. Hier ist der Westside-Platz auch für Golfer ohne Platzreife freigegeben. Einen Kurzplatz gibt es auch auf dieser Anlage.