Als absoluter Golf-Neuling staunt man nicht schlecht, wenn man einen Blick in ein Golfbag wirft. Golfer nehmen zahlreiches Zubehör mit auf ihre Runde, nicht nur Golfbälle und Golfschläger.
Beim Schnupperkurs oder später beim Platzreifekurs muss sich der angehender Golfer noch keine Gedanken machen – das voll ausgestattete Golfbag wird vom Club gestellt. Spätestens wenn man sich alleine auf den Weg macht, wird’s ernst.
Inhalt
Was gehört in ein Golfbag?
Die Golftasche: das Golfbag
Zunächst einmal unterscheiden Golfer zwischen einem Standbag und einem Cartbag. Ein Standbag ist in der Regel etwas kleiner und leichter als ein Cartbag, da dieses Bag vom Golfer während der Runde getragen und abgestellt wird. Ein Standbag hat in der Regel zwei ausklappbare Standfüße.
Das Cartbag ist wiederum so konzipiert, dass es auf eine Golftrolley oder auf ein Golfcart passt. Der Golfer muss also höchstens den Trolley schieben oder ziehen – das Bag darf entsprechend schwerer sein. Auf ein Cartbag greifen Spieler zurück, die viel Equipment mit auf die Runde nehmen.
Golfschläger
Grundsätzlich darf jeder Spieler 14 Golfschläger mitnehmen. Diese Obergrenze wurde eingeführt, als es die professionellen Golfer mit ihrem Equipment übertrieben hatten und die Caddies die schweren Golfbags kaum noch tragen konnten.
Heute entscheiden sich viele Anfänger zunächst für einen halben Schlägersatz (bzw. ein halbes Golfschläger-Set), was häufig vollkommen ausreichend ist.
Golfbälle
Während man auf der Driving Range mit geliehenen Golfbällen spielt, muss man auf der Runde mit eigenen Bällen auskommen – und trägt damit auch das Risiko eines Verlustes.
Anfänger entscheiden sich häufig für so genannte Lakeballs, also gebrauchte Golfbälle, die deutlich günstiger sind als neue Bälle.
>> Golf spielen? Die Kosten! – Der kleine Überblick
Golfball-Marker
Ein Golfball-Marker ist ein simpler Filzstift, mit dem man die eigenen Golfbälle markiert. Die Markierung ist wichtig, damit man den eigenen Ball nicht mit dem Ball eines Golfpartners verwechselt.
Einige Golfer entscheiden sich zudem für eine Golfball-Schablone, mit der man eine gerade Linie auf den Ball zeichnen kann. Die Linie hilft dabei, den Ball vor einem Putt optimal auszurichten. Lesen Sie dazu auch die 7 besten Tipps beim Putten.
Golf-Tees
Beim Abschlag darf “aufgeteet” werden: Der Golfer muss seinen Ball also nicht vom Boden spielen, sondern darf ein s. g. Tee benutzen, auf das er den Ball vor dem Abschlag legt. Dabei spielt es keine Rolle, für welchen Golfschläger sich der Spieler entscheidet: ob nun Driver, ein „Eisen“ oder einen anderen Schläger.
Das Golftee ist ein kleiner Stift aus Holz oder Kunststoff. Da der Ball auf dem Tee höher liegt, ist er für den Golfer einfacher zu schlagen. Das Ergebnis: Der Ball fliegt deutlich weiter. Bei hartem oder gefrorenem Boden benutzen Golfer häufig s. g. Wintertees aus Kunststoff, die flacher und kürzer sind, da sich die normalen Tees dann nicht mehr in den Boden stecken lassen.
Anmerkung: Es gibt Golfclubs, die in ihrer Club- bzw. Platzordnung festgelegt haben, dass bei jedem Abschlag ein Tee verwendet werden muss. Dieses gilt dann für sämtliche Löcher der Anlage. Ob dieses im jeweiligen Fall so ist, kann man bei der Buchung der Startzeit erfragen.
Golfschuhe
Es müssen nicht unbedingt ausgewiesene Golfschuhe sein: Auf der Golfrunde kommt es darauf an, dass man einen festen Halt hat. Ob man dieses nun mit Schuhen einer Golfmarke oder mit Laufschuhen erreicht, ist zunächst einmal nicht wichtig. Beachten Sie allerdings die jeweiligen Platzregeln!
Unterschieden werden Golfschuhe mit Spikes und Golfschuhe ohne Spikes. Golfschuhe mit Spikes sind hilfreich, wenn der Platz nass und rutschig ist. Golfschuhe ohne Spikes reichen aus, wenn der Platz trocken ist.
Golfhandschuhe
Golfhandschuhe sind nicht zwingend notwendig. Viele Golfer wissen es allerdings zu schätzen, wenn die Hände auf einer langen Golfrunde geschützt sind. Rechtshänder tragen in der Regel an der linken Hand einen Golfhandschuh, Linkshänder an der rechten Hand.
Pitchgabel
Wenn ein Golfer ein Loch oder eine Delle auf dem Green verursacht, zum Beispiel durch einen Ball, der in hohem Bogen auf dem Green landet, muss er dieses ausbessern. Dafür wird eine Pitchgabel benötigt.
Ballmarker
Der Ballmarker wird verwendet, um die Position des Golfballs auf dem Green zu kennzeichnen. Dieses ist notwendig, wenn der Ball z. B. gereinigt werden muss oder einen Golfer behindert, der zuerst an der Reihe ist.
Scorekarte und Bleistift
Auf der Scorekarte wird das Ergebnis jedes einzelnen Lochs eingetragen. Bei Turnieren wird die Scorekarte nach der Runde bei der Turnierleitung abgegeben, damit der Turniersieger ermittelt werden kann.
Golfschläger-Tuch
Mit dem Tuch können die Golfschläger auch während der Runde gereinigt werden. Gereinigt werden nicht nur die Golfschläger-Köpfe, sondern bei Bedarf auch die Griffe (zum Beispiel bei Regen).
Golfschläger-Bürste
Die Bürste kommt zum Einsatz, wenn es größere Verschmutzungen gibt, zum Beispiel nach einem kräftigen Schlag in den Rasen.
Regenhaube
Bei einem spontanen Wetterumschwung ist man dankbar, wenn man Golfschläger und Golfbag schützen kann. Die Hauben haben in der Regel einen Reißverschluss auf der Oberseite, damit man die Schläger leicht griffbereit hat.
Regenschirm
Golf-Regenschirme sind häufig etwas größer als normale Regenschirme und sind mitunter sogar zweilagig erhältlich. Wer eine Regenschirmhalterung am Golfbag hat, sollte sich vor dem Kauf erkundigen, ob der Schirm in die Halterung passt.
Golf-Entfernungsmesser
Entfernungsmesser helfen dem Golfer, die Entfernung vom eigenen Standpunkt bis zur Fahne zu ermitteln. Dieses ist hilfreich, um zum richtigen Golfschläger zu greifen. Mittlerweile sind Entfernungsmesser auch bei vielen Turnieren zugelassen.
Lesen Sie auch: Golf-Entfernungsmesser: GPS oder Laser?
Golfuhren
Golf-Uhren sind in der Regel mit einem GPS-System ausgestattet und helfen ebenfalls dabei, die Entfernung zum Ziel zu ermitteln. Die Uhren ermitteln dabei den aktuellen Standort und errechnen den Weg von dort bis zum Green (nicht bis zur Fahne!).
Regelbuch
Es gibt kompakte Regelbücher mit wasserdichtem Umschlag, die gut in das Golfbag passen und nicht so leicht zerknittern. Gerade Anfänger wissen es zu schätzen, wenn man schnell mal nachschlagen kann, welche Möglichkeiten man bei zum Beispiel einem seitlich ins Wasserhindernis geschlagenen Golfball hat.
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Was gehört in ein Golfbag? – Fazit
Von den o. g. Ausrüstungsgegenständen müssen Sie nicht alle mit auf die Runde nehmen. Im Grunde müssen Sie lediglich die Kleiderregelungen des Golfclubs beachten und ein Bag sowie maximal 14 Golfschläger mit auf die Runde nehmen. Jegliches zusätzliche Equipment ist nicht zwingend notwendig und zu einem großen Teil Geschmack- bzw. Ansichtssache.
Wenn Sie wissen möchten, welche der vielen Kleinigkeiten, die der Golfhändler Ihres Vertrauens im Angebot hat, hilfreich sind, fragen Sie am besten Ihren Golflehrer. Von Ihrem Golf-Pro können Sie naturgemäß eine ehrlichere Antwort erwarten – wobei die vielen Kleinigkeiten durchaus Spaß machen und mitunter auch hilfreich sein können. Spätestens, wenn ein Golfer Geburtstag hat oder Weihnachten vor der Tür steht, ist man für das große Equipment-Angebot dankbar.
Über den Autor
Erst in fortgeschrittenem Alter begann die „Golf-Karriere“ von Golf Knigge. Die Zuwendung zum Golfsport sollte sich als Glücksfall herausstellen: Nicht nur das Spiel an sich ist eine Offenbarung, auch das darüber Schreiben macht unglaublich viel Spaß!