Eine Golf-Abschlagmatte in Kombination mit einem Übungsnetz als Alternative zur Driving Range! Ein paar Ratschläge und Empfehlungen.
Inhalt
Erfahrungen mit Golf-Abschlagmatten
Grundsätzlich gilt: Abschlagmatten sind eine gute Möglichkeit, abseits der Driving Range am Golfschwung zu feilen. Für ein paar Schwünge nach dem Feierabend oder zwischendurch sind die Matten (in Kombination mit einem Übungsnetz – gemeint: ein Fangnetz) prima geeignet. Die Driving Range ersetzen können die Matten allerdings nur bedingt.
Vorteile
Ganz klar: Wer sich eine Golf-Abschlagmatte samt Übungsnetz in den Garten stellt, spart sich den einen oder anderen Weg zum Golfclub. Der Golfball kann beim Trainieren mit der Matte ebenso “aufgeteet” werden wie auf der Driving Range bzw. beim Abschlag; man kann die Schläger benutzen, die man auch auf der Runde benutzt. Im Gegensatz zu anderen Simulatoren, bei denen zum Beispiel ein Plastikball an einem kleinen Galgen baumelt, bekommt man bei der Abschlagmatte die unverfälschte Rückmeldung des Balles.
Nachteile
Aus meiner Sicht gibt es zwei große Nachteile:
Zum einen kann der Golfer – besonders ein Anfänger – beim Schlag in das nur wenige Meter entfernte Übungsnetz kaum beurteilen, ob der Ball nach links oder nach rechts abdriftet. Der Treffpunkt im Netz gibt schließlich kaum Aufschluss darüber, ob der Ball im weiteren Flugverlauf nicht doch noch die Richtung ändern würde. Aber darum geht es letztlich: die Beobachtung des Ballflugs, um eventuelle Fehler beim Golfschwung zu ermitteln!
Zum anderen bekommt der Golfer nicht die Rückmeldung von Ball und Schläger, die er beim Üben auf der Driving Range bekommt. Zwar spielt man mit genau dem Ball, mit dem man auch auf dem Platz unterwegs ist (im Gegensatz zur Driving Range!), doch ist der Boden ein anderer! Gerade fortgeschrittene Spieler wissen um die Wichtigkeit des Bodenkontakts. Bei Schlägen über die mittleren und über die kurzen Distanzen empfehlen Golflehrer sogar, ein Divot aus dem Boden zu schlagen. Mit einer Abschlagmatte ist das natürlich nicht möglich. Und da nützen auch die unterschiedlichen Rasen-Typen nicht, die bei einigen Modellen angeboten werden (s. Abschnitt “Unterschiedliche Kunstrasen-Typen” weiter unten).
Das Setting in meinem Garten
Mit dieser Abschlagmatte trainiere ich bei mir im Garten.
Dieses Übungsnetz nutze ich.
Meine Einschätzung / Fazit
Beim Übungsnetz kann man nichts falsch machen, solange das Netz die Bälle nicht durchlässt. Das oben genannte Netz vermittelt da ein vollkommen sicheres Gefühl – vermutlich wie zahlreiche andere Varianten auf dem Markt auch. Wenn die Verarbeitung stimmt, wird man vermutlich richtig liegen.
Etwas schwieriger wird es bei der Abschlagmatte.
Die Abschlagmatte, die ich nutze, besitzt zum einen zwei Rasenlängen (die ich nicht brauche – s. nächster Textabschnitt) und hat zum anderen eine Größe, die für meinen Geschmack zu klein ausfällt (s. übernächster Textabschnitt).
Unterschiedliche Kunstrasen-Typen
Auf den ersten Blick wirken die Matten mit zwei unterschiedlichen Rasenlängen recht sinnvoll konzipiert: die kurzen “Grashalme” simulieren das Fairway, die langen das Rough. In der Praxis sieht es allerdings häufig so aus, dass man sich für die Rasenlänge entscheidet, die sich am natürlichsten anfühlt. Denn wie ein echter Naturrasen fühlen sich beide Varianten nicht an! Die meisten Golfer entscheiden sich dann für die kurzen Rasen-Typen und gewöhnen sich an die Rückmeldung, die der Schläger gibt.
Für viele Golfer sind die zwei Kunstrasen-Typen damit nicht mehr als eine kleine Spielerei.
Kleine vs. große Matten
Die kleinen Matten sind zum einen problematisch, da ungeübte Spieler (Anfänger) immer wieder mal die vordere Kante mit dem Golfschläger treffen. Das ist nicht nur unangenehmen, sondern sorgt auch für Schäden an der Abschlagmatte. Bei meiner Version hat sich der vordere Teil des Rasens bereits von der aufgeklebten Mattenunterseite gelöst.
Zum anderen liegt der Golfball etwas höher als gewohnt, wenn der Spieler nicht ebenfalls auf der Abschlagmatte steht. Auf der kleinen Matte stehen ist allerdings nicht möglich – der Spieler steht zwangsläufig auf dem Boden, der Ball liegt auf der etwas höheren Matte.
Dieses Problem kann man im Grunde recht einfach lösen, in dem man den Ball entweder etwas tiefer “aufteet” oder sich selbst auf eine zweite Matte stellt, um den Höhenunterschied auszugleichen. Beides wirkt allerdings etwas unnatürlich und macht nicht wirklich Freude. Sinnvoller ist es also, wenn man sich gleich eine größere Abschlagmatte besorgt, auf der man auch stehen kann. Wie zum Beispiel die hier:
Eine Variante, auf der man ebenfalls stehen kann und die sich nach Gebrauch zusammenrollen lässt, ist diese hier:
Golfbälle auf der Abschlagmatte
Bei den großen Matten hat es den Anschein, dass man auf die ganz günstigen Modelle besser verzichten sollte. Bei diesen scheint man jede Unebenheit des Untergrunds zu spüren, als wenn man auf dem heimischen Gartenrasen einen Teppich ausgerollt hätte.
Den Ballflug kann man wie erwähnt nur bedingt beurteilen, wenn das Übungsnetz nur ein bis zwei Meter von der Golf-Abschlagmatte entfernt liegt. Doch für die Rückmeldung macht es schon einen Unterschied, ob man mit einem hochwertigen Mehrkern-Golfball, mit einem Driving-Range-Ball oder gar einem Übungsball aus Plastik spielt.
Es gibt nicht wenige Spieler, die ausschließlich auf ihren Bewegungsablauf achten und sich dabei mit einem Übungsball aus Plastik zufrieden geben. Für mich fühlt sich der Schlag dann allerdings dermaßen unnatürlich an, dass ich mich deutlich irritiert fühle. Letztlich eine Geschmacksache.
>> 7 Tipps für den Driver Golfschwung