Es ist nicht nur die raue Landschaft, die das Golfen in Irland so wunderbar macht. Die Anlagen wurden mitunter auf bemerkenswerte Art geplant. Einige Plätze, wie zum Beispiel der in Lahinch in der Grafschaft Clare (ausgesprochen: “La Hinsch”; südwestliches Irland), liegen direkt an der Straße. Nicht in Straßennähe oder von der Straße aus sichtbar, nein: wirklich direkt an die Straße angrenzend. Anhänger des schottischen Golfs werden an den Old Course in St. Andrews denken.
Golfer und Autofahrer werden in Lahinch lediglich durch eine flache Steinmauern getrennt. Wie oft ein “gehookter” oder “gesliceter” Ball einem Autofahrer zu schaffen machte, weiß wohl nur die örtliche Polizei. Womöglich gar nicht mal so selten, denn durch den Küstenort weht aufgrund der Lage ein durchaus kräftiger Wind.
Der Platz in Lahinch ist ein schönes Beispiel für die Integration des Sports in das alltägliche Leben der Iren, denn genau genommen grenzt nicht die Straße an den Golfplatz, sonder führt durch das Gelände des Golfclubs hindurch. Dabei ist diese Straße keineswegs ein wenig befahrener Waldweg, sondern eine wichtige Verbindungsstraße. Links und rechts wird abgeschlagen und geputtet; wer zuschauen will, kann es sich auf der Mauer gemütlich machen.
Und das ist es – die unmittelbar Einbindung des Golfsports in das öffentliche Leben – das den Amateur-Golfsport in Irland so faszinierend macht: Man kann einfach zuschauen und wird erkennen, dass Golf in Irland tatsächlich ein Volkssport ist.
Golfen in Irland „keine große Sache“ – wenn man will
Die Plätze sind nicht nur gut besucht, sie werden auch von Spielern bespielt, die sich mitunter nur wenig um die richtige Schwungtechnik scheren. Auch das eine oder andere Outfit würde von einem Golfplatz-Marshall in Deutschland als unpassend abgetan werden. Nicht so auf den öffentlichen Plätzen in Irland. Man geht zum Teil sogar mit Jeans und Alltags-Pulli auf den Platz (zugegeben: das ist eher die Ausnahme). Die Freude am Spiel wird hier nicht propagiert und verklärt, sie wird gelebt.
Von den lockeren Umgangsformen auf einigen Golfplätzen sollte man sich allerdings nicht täuschen lassen. In einigen Clubs gibt es Kleidungsvorschriften, die ausgesprochen streng sind und sehr ernst genommen werden. So gibt es selbst unter den frei zugänglichen Anlagen durchaus Golfclubs, in denen die Herren im Clubhaus Krawatte und Jackett tragen müssen.
>> Was ist typisch irisch?
Keine Frage, Irland lohnt sich für Golfspieler. Wenn man möchte, kann man auf der grünen Insel entweder auf gehobenem Niveau oder aber ziemlich entspannt und zugleich günstig Golfbälle schlagen; an vielen Orten, fast überall, inmitten der faszinierenden irischen Sonne-Wolken-Wiesen-Landschaft. Gepaart mit der irischen Gastfreundschaft und Geselligkeit ergibt dieses in der Tat ein kleines Golfer-Paradies. Und wer sich auf die wunderbare Eigenart der Iren einlässt, bekommt ein beeindruckendes Golf-Erlebnis, das über den Aufenthalt einen Eindruck hinterlässt.
Über den Autor
Erst in fortgeschrittenem Alter begann die „Golf-Karriere“ von Golf Knigge. Die Zuwendung zum Golfsport sollte sich als Glücksfall herausstellen: Nicht nur das Spiel an sich ist eine Offenbarung, auch das darüber Schreiben macht unglaublich viel Spaß!
Ich habe hier über die Schwungtechnik mit dem Driver gelesen! Blöd nur – hier wird immer von links und rechts geredet. Wenn ich mich daran halte, wird das nie was!!!! Ich bin Linkshänder (wie so viele) und wünsche mir, das endlich mal die Pros und anderen Golf – Beibringer sich darauf einstellen: es sollte vorne (näher zur Fahne) und hinten (weiter weg von der Fahne) heissen! Der Ton setzt sich im Ohr fest und führt immer wieder zu Misserfolg!