Vor der Platzreifeprüfung muss man keine Furcht haben – alles was danach kommt, ist viel nervenaufreibender!
Wer die Platzreifeprüfung für das Golfspielen bestanden hat, weiß, wie er sich auf dem Platz zu verhalten hat und welche Regeln es beim Golfen gibt. Leider bedeutet die Platzreife noch nicht, dass man das Spiel auch tatsächlich beherrscht. Denn Golf ist eine echte Herausforderung, selbst für Fortgeschrittene.
Inhalt
Der Platzreifekurs
Es gibt zwei Gründe, warum beim Golf die Platzreife eingeführt wurde. Zum einen sollte der Golfer wissen, wie er sich um und auf dem Golfplatz zu verhalten hat, um sich und andere nicht zu gefährden. Zum anderen sind die Regeln wichtig, damit es während des Spiels nicht zu unnötigen Verzögerungen kommt.
Wer schon ein wenig spielen kann und einmal hinter einem langsam spielenden Spieler “feststeckte”, weiß, wie nervenaufreibend die – vermeintlich – unnötige Warterei sein kann.
Man kann sagen:
Die Platzreife bescheinigt dem Spieler, dass er die Grundausbildung zum Golfspieler erfolgreich abgeschlossen hat.
Der Platzreifekurs, den man absolviert, um die Platzreife zu erlangen, gliedert sich in einen Theorie- und einen Praxisteil. In der Theorie erlangt der Golfer Wissen über Regeln und Etikette, im Praxisteil erlernt er die wichtigsten Techniken wie zum Beispiel den Golfschwung.
Der Kurs kann zwischen wenigen Unterrichtsstunden (z. B. einem verlängerten Wochenenden) und mehreren Unterrichtstagen (häufig mehrere Wochenenden, gepaart mit Regelabenden) dauern. Dieses ist abhängig vom anbietenden Golfclub.
Eine Club-Mitgliedschaft ist für einen Platzreifekurs und die anschließende Platzreifeprüfung nicht erforderlich.
Beachten Sie, dass ein “Crashkurs” an einem verlängerten Wochenende nicht unbedingt günstiger und sinnvoll ist. Denn in den ausführlichen Kursen bekommen Sie mehr Unterrichtsinhalte vermittelt, sowohl in Theorie als auch in Praxis. Ein ausführlicher Platzreifekurs kann damit einige Trainingsstunden beim Golflehrer sparen.
>> Für Anfänger und Fortgeschrittene: der Golfschläger-Set-Test
Platzreifekurs – die Theorie
Im Theorieteil des Platzreifekurses werden hauptsächliche zwei Themenbereiche vermittelt: die Golfregeln und die Golfetikette.
Im Golfregel-Teil des Platzreifekurses lernen angehende Golfer zum Beispiel was zu tun ist, wenn man den Ball ins Aus oder in ein Wasserhindernis schlägt. Wichtig ist auch zu wissen, was zu tun ist, wenn man einen Golfball so unglücklich schlägt, dass er andere Spieler gefährden könnte.
Im Golfetikette-Teil des Platzreifekurses lernen die Spieler, wie man sich auf dem Platz verhält. Das Spiel soll nicht unnötig verzögert und andere Spieler nicht unnötig behindert werden.
Einige Theorie-Abschnitte des Platzreifekurses werden mithilfe der offiziellen Regelbücher des Deutschen Golf-Verbandes (DGV) im Clubhaus vermittelt, andere Theorieteile werden direkt auf dem Golfplatz bzw. der Übungsanlage gelehrt. Zum Üben gibt es auch kompakte Ausgaben der Golfregeln mit anschaulichem Bildmaterial.
Der Platzreifekurs – die Praxis
Der Bewegungsablauf bei einem Golfschwung gilt mit als der anspruchsvollste in der Sportwelt überhaupt. Und so ist es kaum möglich, während des Platzreifekurses aus einem Anfänger einen Golfer mit einer richtig guten Schlagtechnik zu machen.
Beim Platzreifekurs geht es vielmehr darum, die Techniken der wichtigsten Golfschläger zu vermitteln (Golfschwung mit dem Driver, Schwung mit den Golfschlägern der “Eisen”-Kategorie und den s. g. Wedges sowie mit dem Putter). Dafür zu sorgen, dass der Spieler nach dem Bestehen des Platzreifekurses ein paar passable Golfbälle schlagen kann, gehört ebenfalls dazu.
>> Golf-Zitate, über die jeder Golfer lacht!
Dem Verhalten auf dem Platz wird ein eigener Abschnitt im Praxisteil des Platzreifekurs eingeräumt. Der Golflehrer demonstriert Situationen auf dem Golfplatz, in denen Regel- und Etikette-Wissen gefordert sind, und bespricht diese mit den Schülern.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Spielgeschwindigkeit, also das Tempo, mit dem sich die Golfer über den Platz bewegen. Anfängern bereitet die Spielgeschwindigkeit häufig Schwierigkeiten, da sie noch nicht über eine ausreichende Spielstärke und auch nicht über die nötige Praxiserfahrung verfügen.
Gerade an Wochenenden und Feiertagen kann es auf den Golfanlagen recht voll werden, so dass es wichtig ist, dass es zu keinen unnötigen Spielverzögerungen kommt. Dieses wird durch verschiedene Regeln ermöglicht, zum Beispiel der, dass man den Ball aufnehmen muss, wenn man keine Punkte mehr erzielen kann. Eine weitere Regel besagt wiederum, dass das Golfbag vor dem Putten immer auf dem Weg zum nächsten Loch stehen muss, so dass der Golfer nicht unnötigerweise um das Green herumlaufen muss, um sein Golfschläger-Set zu holen.
>> Diese Golfschläger braucht ein Anfänger
Die DGV-Platzreifeprüfung
Der theoretische und der praktische Teil der DGV-Platzreifeprüfung finden in der Regel an einem Tag statt.
Die Theorie der Platzreifeprüfung
In der Regel besteht der theoretische Teil der Platzreifeprüfung aus einem Multiple-Choice-Test, bei dem der Golfer angibt, welches Verhalten in den verschiedenen Situationen, die auf einer Golfrunde auftauchen können, das richtige ist. Es werden also verschiedene Spielsituationen beschrieben und der Prüfling muss ankreuzen, welche der vorgegebenen Antworten die korrekte ist.
Prüfungsumfang und -dauer sind von Club zu Club (bzw. Anbieter zu Anbieter) unterschiedlich. Meistens werden 30 Fragen gestellt, von denen sich 15 mit den Golfregeln beschäftigen, 12 mit der Golf-Etikette und 3 mit dem Golfspiel im Allgemeinen.
Der theoretische Teil der Platzreifeprüfung dauert maximal 30 Minuten. Das offizielle Regelbuch des Deutschen Golf-Verbandes (DGV) darf dabei verwendet werden.
Die Praxis der Platzreifeprüfung
Auch der praktische Teil der Platzreifeprüfung kann sich von Club zu Club unterscheiden. Meistens spielt der angehende Golfer mit dem Pro (dem Golflehrer) eine 9-Loch-Runde. Dabei wird eine bestimmte Schlagzahl vorgegeben, die erreicht werden muss. Außerdem wird geprüft, ob der Prüfling die Golfregeln richtig anwenden kann und die Etikette kennt.
>> Lesen Sie auch: Wann nehme ich welchen Golfschläger?
Das Handicap nach der Platzreife-Prüfung
Bis vor ein paar Jahren hatte jeder Golfer, der die Platzreife erlangt hatte, automatisch ein Handicap von -54. Dieses ist heute nicht mehr so. Wer ein Handicap haben möchte, muss zunächst an mindestens einem offiziellen Club-Turnier teilnehmen, bei dem die Turnierleitung das Handicap ermittelt.
Wer also die Platzreife erlangt hat, startet seine Karriere nicht mit einem offiziellen Handicap, sondern mit einem “PR”, dem Kürzel für die Platzreife.
Viele Anfänger begleitet der Respekt oder gar die Furcht vor dem ersten Turnier vom ersten Tag der Platzreife. Dieses ist allerdings unnötig, denn fast jeder Golfclub bietet regelmäßig so genannte Rabbit-Turniere an. Diese Wettkämpfe sind den Golf-Einsteigern vorbehalten (den Rabbits – zu dt.: Kaninchen), die bei diesem Turnier unter sich sind. Man startet seine Golf-Laufbahn also mit Spielern auf gleichem Niveau – es gibt keinen Grund sich für z. B. holprige Schläge oder lückenhafte Regelkenntnisse zu genieren.
Ein wunderbarer Einstieg sind zudem die s. g. Tiger-Rabbit-Turniere, bei denen die Anfänger gemeinsam mit Fortgeschrittenen auf die Runde gehen. Für die Rabbits (die Anfänger) hat dieses den enormen Vorteil, dass sie von erfahrenen Spielern (den s. g. Tigern) Tipps bekommen.
Wer noch weiter ins Thema eintauchen möchte, schaue sich diese nette Web-TV-Serie zum Thema Platzreife an.
/golf leicht erklärt/; /golfregeln und etikette fragen und antworten/; /golf platzreife/; /platzreife golfen/