Die Golf-Etikette gibt es nicht aus Gründen der Höflichkeit: Wer gegen grundlegende Verhaltensregeln verstößt, muss mit einem oder sogar zwei Strafschlägen rechnen (im Sinne eines Punktabzugs, nicht im Sinne einer körperlichen Züchtigung). Bei Turnieren werden „Intensivtäter“ sogar disqualifiziert.
Der Hintergrund: Eine Verletzung der Golfregeln stört andere Golfer womöglich nicht nur beim Golfschwung, sondern kann für andere und sich selbst zu einer Gefahr werden.
Zehn wichtige Regeln der Golf-Etikette
- Bereitet sich ein Spieler auf einen Schlag vor, sollte dieser von seinen Mitspielern nicht angesprochen werden. Dieses stört die Konzentration und gilt als unfair.
- Während der Vorbereitung und während des Schlages positionieren sich alle Mitspieler möglichst außerhalb des Blickfeldes des schlagenden Spielers. Andernfalls könnte dieses ebenfalls die Konzentration stören.
- Ist die voraus spielende Gruppe (Flight – s. a. Golfbegriffe) nur so dicht voraus, dass es zumindest theoretisch möglich ist, dass der Golfball die Gruppe erreicht, wird so lange gewartet, bis die Gruppe außer Reichweite ist. Diese Golf-Etikette ist vielen Spielern besonders wichtig! Wohl kaum ein Spieler findet es nicht unangenehm, wenn ein Golfball nur wenige Meter hinter einem aufkommt.
- Herausgeschlagene Grasstücke (s. g. Divots) werden auf dem Fairway vom Golfspieler direkt nach dem Schlag wieder eingesetzt.
- Hat ein Spieler aus einem Bunker gespielt, nutzt er den bereitliegenden Rechen, um alle Fußspuren wieder zu beseitigen.
- Zwischen zwei Schläge bewegt sich die Gruppe zügig voran, um folgende Flights nicht unnötig aufzuhalten.
- Die Golftaschen werden vor dem Putten an der Seite des Greens abgestellt, die zum nächsten Loch führt. Dieses sorgt dafür, dass die Spieler nach dem Putten das Loch zügig für folgende Flights freimachen können.
- Das Ergebnis eines Lochs wird von allen Spieler auf dem Weg zum nächsten Loch oder erst am nächsten Abschlag in die Scorekarte eingetragen. So ist das Green schnellstmöglich für folgende Flights frei.
- Beim Putten tritt kein Spieler auf die gedachte Linie zwischen einem Ball und dem Loch (der s. g. Puttlinie).
- Mobiltelefone bleiben auf dem Golfplatz ausgeschaltet. Nicht nur Klingelgeräusche, sondern auch Telefongespräche sind verpönt.
Die Golfregeln als Buch gibt es u. a. im Taschenbuchformat, mit schmutzabweisendem Schutzumschlag >> s. hier. Das kleine Buch nehmen Golfer gerne zum Nachschlagen mit auf die Runde.
Bei der Kleiderordnung sind in der Regel die Golfclubs federführend. Meistens gilt:
Männer müssen ein Hemd oder ein Shirt mit Kragen tragen, Damen ein Oberteil, das mindestens über die Schultern reicht (also keine schulterfreien Tops). Die Shorts der Damen sollten zumindest bis zu den Knien reichen; Jeans sind auf den meisten Anlagen nicht erlaubt.
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