Der Begriff „Bogey“ ist im Golfsport von zentraler Bedeutung und fungiert als entscheidender Parameter bei der Bewertung von Spielerleistungen auf dem Grün.

Bogy

Definition des Begriffs Bogey im Golfsport

Im Golfsport hat jede Spielbahn (gemeint: jedes Loch) eine s. g. Schlagvorgabe, meistens: 3, 4 oder 5. Diese Schlagvorgabe gibt an, wie viele Schläge ein guter Spieler im Idealfall benötigt, um den Golfball ins Loch zu spielen. Benötigt ein Spieler nun einen Schlag mehr als die Schlagvorgabe, z. B. 4 Schläge an einem Loch mit einer 3er-Vorgabe, spricht man von einem Bogey.

Übrigens: Bei einem Loch mit der Spielvorgabe 3 sprechen Golfer von einem Par-3-Loch oder schlichtweg einem Par 3. Bei einem Loch mit einer Vorgabe von 4 entsprechend Par 4 usw. Auf den allermeisten Golfplätzen gibt es lediglich 3 unterschiedliche Kategorien, nämlich Par 3 (eine kurze Spielbahn), Par 4 (eine mittellange Spielbahn) und Par 5 (eine lange Spielbahn). Ein Par 6 gibt es auf klassischen Golfplätzen eher nicht. Und wenn doch, sind diese eine Besonderheit, wie z. B. auf dem Platz im Schweizerischen Limpachtal.

Unterschied zu Par, Birdie und Eagle

Benötigt ein Spieler auf einem Par-3-Loch nun also vier Schläge, hat er ein s. g. Bogey gespielt – s. oben: Er hat einen Schlag mehr benötigt als es die Vorgabe vorgibt. Benötigt er nun genau 3 Schläge, hat er ein Par gespielt. Spielt er den Ball nun sogar mit nur zwei Schlägen ins Loch, hat er ein Birdie gespielt. Hat er sogar nur einen Schlag benötigt, hat er ein s. g. Hole in one geschafft, was in diesem Fall einem Eagle entspricht.

Ursprung und historische Entwicklung

Die Entstehung des Begriffs Bogey lässt sich auf den britischen Golfplatzarchitekten Dr. Thomas Browne zurückführen, der in den 1890er Jahren einen imaginären Golfer namens Colonel Bogey erschuf. Dieser fiktive Spieler galt als durchschnittlich geschickt und sollte als Referenzpunkt für die Bewertung von Golfbahnen dienen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich der Begriff weiter und wurde fester Bestandteil des Golfvokabulars.

(Bitte beachten Sie: Diese Anekdote zum Ursprung des Begriffs ist nicht gesichert.)



Einfluss auf das Handicap

Das Handicap eines Golfspielers hängt mit der Anzahl der Schläge zusammen, die ein Spieler auf einer Runde benötigt. Spielt ein Golfer z. B. eine 18er-Runde (also einen Golfplatz mit 18 Löchern) und benötigt im Durchschnitt an jedem Loch einen Schlag mehr als die Par-Vorgabe, hat er also an jedem Loch “eins über” gespielt. Er notiert sich damit eine +18 für diese Runde.

Würde man lediglich diese eine Runde als Maßstab nehmen, hätte der Golfer ein Handicap von +18. (Tatsächlich ist die Berechnung des Handicaps komplexer, dieses Beispiel soll lediglich das Grundprinzip verdeutlichen.)

Der Begriff Bogey hat auf das Handicap also keinen Einfluss. Golfer benutzen das Wort lediglich, um mit nur einem Begriff mitteilen zu können, dass sie einen Schlag mehr benötigt haben, als es die Vorgabe eines Loches vorgegeben hat.

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Über den Autor

Erst in fortgeschrittenem Alter begann die „Golf-Karriere“ von Golf Knigge. Die Zuwendung zum Golfsport sollte sich als Glücksfall herausstellen: Nicht nur das Spiel an sich ist eine Offenbarung, auch das darüber Schreiben macht unglaublich viel Spaß!