Golf ist aus meiner Sicht weniger eine Frage des Geldes, sondern vielmehr der Zeit. Eine anständige Golfausrüstung für Anfänger kann man sich bereits für unter 1.000 Euro zulegen und kommt damit im Normalfall einige Jahre über die Runden. Wenn man allerdings berufstätig ist und zugleich noch Zeit mit der Familie verbringen möchte, kann es schwierig werden, regelmäßig einen Tag des Wochenendes auf dem Golfplatz zu verbringen.
Es kann also durchaus mal sein, dass man für eine Weile mit dem Golfsport aussetzt, um später wieder einzusteigen. Was passiert aber eigentlich mit dem Handicap, wenn ich nicht nur pausieren, sondern auch die Mitgliedschaft in meinem Golfclub (zumindest vorübergehend) beenden möchte? Das Handicap wird ja beim Deutschen Golf-Verband (DGV) hinterlegt… Dachte ich lange Zeit, aber das ist nicht richtig.
Handicap beim Club gespeichert, nicht beim DGV
Der DGV speichert keine Daten seiner Golfer, auch nicht das Handicap. Dieses wird ausschließlich vom Vorgabenausschuss des Heimatclubs geführt. Dort werden die Daten für 12 Monate gespeichert, so dass das Handicap in diesem Zeitraum gesichert ist – unabhängig davon, ob man einem anderen Club beitritt oder die “Golf-Karriere” vorläufig auf Eis legt.
Wer länger pausiert, muss sich prüfen lassen
Da das Handicap widergeben soll, wie spielstark ein Golfer ist, muss bei einer Pause, die länger als ein Jahr dauert, die Leistungsstärke neu ermittelt werden. Ein Jahr ohne einen einzigen Golfschwung wirkt sich schließlich zweifelsohne auf die Spielstärke aus. Für den Golfer bedeutet dies, dass er eine Runde spielen muss und anschließend vom Vorgabenausschuss seines Heimatclubs ein neues Handicap erhält. Die letztgültige Vorgabe soll Gerüchten zufolge angemessen berücksichtigt werden. (Wie auch immer das in der Praxis aussehen mag.)
Wer noch tiefer in die Materie einsteigen möchte, dem seien die “Rechte und Pflichten des Vorgabenausschusses” des DGV-Regelwerks ans Herz gelegt.
>> Die 10 wichtigsten Golfregeln auf einen Blick
„Für den Golfer bedeutet dies, dass er eine Runde spielen muss und anschließend vom Vorgabenausschuss seines Heimatclubs ein neues Handicap erhält.“
Wie funktioniert das ganze, wenn ich nach der Pause „langsam“ einsteigen möchte (Fernmitgliedschaft, VcG…)?
Vielen Dank im voraus.
Hallo 50er,
ich denke: Solange der Heimat-Golfclub nach einer Pause, die länger als ein Jahr andauerte, kein Handicap vergeben hat, steigt der Golfer wieder bei „PR“ ein. Er kann also lediglich die Platzreife vorweisen. (Ich vermutet dieses stark, kann allerdings nicht dafür garantieren…) Eine Fernmitgliedschaft oder die Mitgliedschaft im VcG ist dem Spieler dabei natürlich unbenommen – ein Handicap gibt es dann allerdings nicht, solange kein vorgabenwirksames Turnier gespielt wurde.
Womöglich bietet der Club, bei dem die Fernmitgliedschaft abgeschlossen wurde, die Möglichkeit, beim Pro vor Ort vorzuspielen, um eine Handicap-Einschätzung zu bekommen. Es kann auch sein, dass der VcG die Möglichkeit bietet, so eine Einstufung bei einem Club in der Nähe vornehmen zu lassen.
Beste Grüße!
Wäre in dieser Situation nicht besser, sich beim VcG anzumelden? Die verwalten m.E. das Handicap….
Nun ist es aber so, dass zusätzlich nach 4 Jahren die Platzreife verfällt. Man fängt also, wenn die Pause dementsprechend lange dauert, in jedem Fall wieder bei PR an.