St Andrew - Schottland Golf - Ryder Cup

Alle zwei Jahre treten die besten Golfer Europas („Team Europe“) gegen die besten Golfer der USA („Team USA“) an, um den Sieger des Ryder Cup zu ermitteln. Gespielt wird in der Regel gegen Ende September, die Austragungsorte ändern sich von Turnier zu Turnier.

Die Austragungsorte

Die Turniere werden immer abwechselnd in den USA und in Europa ausgetragen. Seit der Ryder Cup nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 um ein Jahr verschoben worden war, wurde immer in den “geraden“ Jahren gespielt, also 2002, 2004, 2006, … 2018, 2020, 2022 etc. Aufgrund der Coronapandemie verschieben sich alle Wettbewerbe seit 2020 um ein Jahr, es wird also wieder in den „ungeraden“ Jahren gespielt. Der Ryder Cup 2020 wird damit zum Ryder Cup 2021, der Wettbewerb 2022 findet ebenfalls ein Jahr später statt und wird zum Ryder Cup 2023, usw.

Der Ryder Cup 2023

Auch der Ryder Cup 2023 wurde im September ausgetragen. Austragungsort war der italienische Golfclub Marco Simone Golf and Country Club in der Nähe von Rom. Zur Website des Golfplatzes geht es hier entlang.

Eigentlich sollte Henrik Stenson das europäische Ryder-Cup-Team 2023 gegen die USA anführen, doch der Schwede verlor das Kapitäns-Amt durch seinen Wechsel in die umstrittene LIV-Liga. Für ihn übernimmt der Brite Luke Donald.

Das US-Team wurde in Italien von Zach Johnson als Kapitän angeführt.


Der Ryder Cup 2021

Der Ryder Cup 2021 wurde wie bereits alle Vorgänger-Events im September ausgetragen (21. bis 26. September). Gespielt wurde im US-amerikanischen Club Whistling Straits (Wisconsin) auf dem Straits Course. Der Club befindet sich in der Nähe von Chicago. Zur Website des Golfplatzes geht es hier entlang.

Die USA siegten mit 19 zu 9 – dem deutlichsten Sieg einer Mannschaft in der Geschichte des Ryder Cups. Die Kapitäne waren Steve Stricker (USA) und der Ire Padraig Harrington (Europa).


Das Preisgeld beim Ryder Cup

Ryder Cup
By Dan Perryderivative work: Bluedogtn (talk) – Ryder_Cup_at_the_2008_PGA_Golf_Show.jpg, CC BY 2.0, Link: s. Textende

Obwohl das Turnier von einem Sponsor gegründet wurde, gibt es für das Gewinnerteam nichts weiter als Ruhm und eine Nachbildung des Pokals, den Ryder Cup. (Der echte Ryder Cup bleibt im Museum des britischen Golf-Verbandes.)

Zum Vergleich: Beim Masters in Augusta liegt das Preisgeld für das gesamte Teilnehmerfeld mittlerweile im zweistelligen Millionen-Bereich.

Die Spieler profitieren allerdings indirekt, zum Beispiel durch einen gestiegenen Bekanntheitsgrad (der sich unter anderem in deutlich höheren Werbeeinnahmen oder lukrative Turnier-Einladungen widerspiegelt). Das US-Team profitiert zudem von einer Ausschüttung des s. g. Ryder Cup Outreach Program, einer Wohltätigkeitsorganisation. Die Organisation fördert nicht nur Nachwuchsspieler, sondern lässt auch den US-Profis beachtliche Summen zukommen.

Welche Spieler dürfen antreten?

Jedes Ryder-Cup-Team besteht aus zwölf Spielern des jeweiligen Kontinents (Europa oder USA). Acht bis zehn Spieler qualifizieren sich über s. g. “Money Lists” für ihr Team: die “Money List” der PGA (für das US-Team) bzw. der European Tour (für das europäische Team). Die offizielle Golf-Weltrangliste spielt zunächst keine Rolle.

Der Spitzenreiter einer “Money List” hat in der Summe die höchste Siegprämie auf einer Tour erspielt, der Zweitplatzierte die zweithöchste Siegprämie usw.

Die noch freien Plätze eines jeden Teams werden vom Captain der jeweiligen Mannschaft vergeben. Häufig sind dieses entweder “Altstars”, die in den Ranglisten zwar nicht mehr so weit oben auftauchen, die aber viel Erfahrung und Konstanz in eine Mannschaft bringen können. Zum anderen sind dieses mitunter besonders junge Spieler, denen eine große Zukunft vorausgesagt wird und die bei einem so wichtigen Event schon einmal Erfahrungen sammeln sollen.



Welche Aufgabe haben die Captains?

Der Captain darf nicht nur die noch freien Plätze seines Teams vergeben, sondern bestimmt zudem die Aufstellung sowie die Spieltaktik (s. a. Abschnitt “Die Spielform / Fourball, Foursome und Einzelspiel”). Zudem kann der Captain selbst entscheiden, ob er selbst für seine Mannschaft spielt oder nicht.

Ein Ryder-Cup-Captain darf zudem bis zu vier „Vize-Kapitäne“ bestimmen, die das Team betreuen und den Captain beraten.

Die Ryder-Cup-Spielform

Das Turnier wird auf drei Turniertage verteilt: Freitag, Samstag und Sonntag.

  • Am Freitag wird entweder im Fourball- oder im Foursome-Modus (s. unten) gespielt.
  • Am Samstag wird die Spielvariante gespielt, die am Vortag nicht gespielt wurde, also entweder Fourball (wenn freitags Foursome gespielt wurde) oder Foursome (wenn freitags Fourball gespielt wurde).
  • Am Sonntag, dem letzten Turniertag, werden 12 Einzel-Partien gespielt.

>> Diese Spielformen gibt es beim Golf


Fourball, Foursome und Einzelspiel

Beim Fourball treten zwei Teams gegeneinander an. Jedes Team besteht aus zwei Spielern (zumindest beim Ryder Cup). Der Clou: Nach jedem Loch wird nur das bessere Ergebnis jedes Teams gewertet. Für die Teams ergeben sich dadurch interessant taktische Möglichkeiten. So kann es sich lohnen, wenn der eine Spieler mit viel Risiko spielt, während der andere Spieler mehr Vorsicht walten lässt und “auf Sicherheit” spielt.

Im Gegensatz zum Fourball, wo jeder Spieler seinen eigenen Golfball spielt, spielen die Teampartner beim Foursome jedoch einen Ball gemeinsam. Die Spieler sind abwechselnd an der Reihe: Wenn Spieler A den Abschlag gemacht hat, spielt Spieler B den nächsten Ball vom Fairway, aus dem Rough oder auf dem Green.

Bei den Einzel-Matches wird Lochspiel gespielt. Die Spieler spielen über 18 Loch also “Mann gegen Mann”. Gezählt werden dabei die gewonnenen Löcher. Hat also zum Beispiel Spieler A 10 Löcher gewonnen und Spieler B entsprechend nur 8 Löcher, hat Spieler A das Einzel-Match gewonnen. Wieviele Schläge er dafür insgesamt benötigt hat, spielt keine Rolle.



Die Aufstellungen während des Turniers

Die Captains bestimmen jeweils, welche Spieler zu welchen Zeitpunkten spielen – ohne zu wissen, welche Spieler die gegnerische Mannschaft ins Rennen schickt. Welche Spieler bzw. welche Teams direkt gegeneinander spielen, ist also erst kurz vor dem Abschlag bekannt.

Der Gründer des Ryder Cups

Der Brite Samuel Ryder (* 1858, † 1936) ist der Gründer des Ryder Cups. Der vermögende Saatguthändler fand der Legende nach erst spät, als 50-Jähriger, zum Golfsport. Nachdem er ein Match zwischen britischen und US-Golfern beobachtet hatte, soll er den Vorschlag gemacht haben, regelmäßig Teams von beiden Kontinenten gegeneinander antreten zu lassen. Für diesen Zweck spendete er 1927 einen Pokal – den Ryder-Cup.

Mittlerweile wird das Turnier gemeinsam von den beiden Kontinentalverbänden veranstaltet. Die Ryder-Cup-Ticketpreise haben es entsprechend in sich…


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(Bild-Quelle „Ryder Cup“; Bild-Lizenz)

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Über den Autor

Erst in fortgeschrittenem Alter begann die „Golf-Karriere“ von Golf Knigge. Die Zuwendung zum Golfsport sollte sich als Glücksfall herausstellen: Nicht nur das Spiel an sich ist eine Offenbarung, auch das darüber Schreiben macht unglaublich viel Spaß!